Düsseldorf Dominikaner feiern 800. Geburtstag

Düsseldorf · Mit einem Festgottesdienst und einem Straßenfest feiert der Orden am Sonntag sein Jubiläum.

 Die Patres Elias Füllenbach (v.l.), Johannes M. Schäffler und Franz Hoffmann laden mit ihren Ordensbrüdern zur Feier des 800-jährigen Geburtstag der Dominikaner in die Kirche St. Andreas und auf den Vorplatz ein.

Die Patres Elias Füllenbach (v.l.), Johannes M. Schäffler und Franz Hoffmann laden mit ihren Ordensbrüdern zur Feier des 800-jährigen Geburtstag der Dominikaner in die Kirche St. Andreas und auf den Vorplatz ein.

Foto: andreas bretz

Sie betreiben die Armenküche und haben mit ihrem Kloster und der Andreaskirche ihren Sitz mitten in der Altstadt: Die Düsseldorfer Dominikaner sind aus der Stadt nicht wegzudenken. Die Ordensbrüder feiern in diesem Jahr den 800. Geburtstag ihrer Gemeinschaft und laden zu den Jubiläumsfeierlichkeiten ein. Nach dem Festgottesdienst am Sonntag gibt es ein Straßenfest auf dem Platz vor St. Andreas.

Weltweit feiert der Orden das ganze Jahr über seine Entstehung. Vor 800 Jahren, am 22. Dezember 1216, wurde der Orden der Predigerbrüder, wie die Dominikaner eigentlich heißen, vom damaligen Papst Honorius III. bestätigt. Die Aufgabe, der sie sich verschrieben haben, hat sich seitdem nicht geändert: Die Verkündigung eines menschenfreundlichen Gottes, der sich ohne Unterschied allen zuwendet, die ihn suchen.

Dass ihr Kloster mitten im pulsierenden Leben der Altstadt steht, umgeben von Kneipen und Partys, von Touristen und Passanten, gehört zum Konzept der Dominikaner: Nahe bei den Menschen sein, am Puls der Zeit und offen für ihre Fragen und Anliegen. Das teilt sich jedem, der am Kloster vorbeigeht, anhand der drei dort angebrachten großen Banner mit: "Glauben leben - Wissen teilen - Leben begleiten" steht als Motto darauf geschrieben. "Was das genau heißt, das ist ein ständiger Selbstvergewisserungsprozess", erklärt Pater Wolfgang Sieffert, der seit 26 Jahren als Ordensbruder in der Altstadt wirkt. Immer wieder müssen sie sich fragen: "Was wollen wir hier?" Zielgruppe sind nicht nur die Frommen, die natürlich auch, aber eben auch alle anderen. Deshalb ist der Ansatz, eine Kirche für die City zu sein, für die Dominikaner auch damit verbunden, Anstöße zu geben und in der Stadt mitzugestalten. So entstanden aus dem Engagement für die Armenküche heraus weitere Ideen, zum Beispiel für die medizinische Hilfe für Obdachlose oder den Initiativkreis Armut. Und auch als Düsseldorf 2008 den 350. Geburtstag von Jan Wellem feierte, ging der Impuls dafür von den Ordensbrüdern aus. Schließlich befindet sich die letzte Ruhestätte des Kurfürsten im Mausoleum der Kirche. Dass diese Haltung der Offenheit ankommt, zeigen auch die Besucherzahlen bei den sonntäglichen Gottesdiensten, die zu den best besuchten der Stadt zählen.

Ihre erste Niederlassung in Düsseldorf hatten die Dominikaner übrigens 1860 gegründet. Vorausgegangen war eine Petition des Düsseldorfer Klerus und 100 angesehener Bürger, so dass auch der Kölner Erzbischof seine Zustimmung zum Bau eines Klosters gab. Als klar wurde, dass das alte Kloster an der Herzogstraße sich nur noch mit hohem finanziellen Aufwand erhalten ließ, gaben die Dominikaner den alten Standort auf. Bereits zuvor hatten sie die Seelsorge an der ehemaligen Hof- und Jesuitenkirche St. Andreas in der Altstadt übernommen. 1972 begannen die Ordensbrüder dort, den Dienst an der Gemeinde zu übernehmen und dann das Pfarrhaus zum Kloster umzubauen.

(RP)
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