Düsseldorf Doppelt so viele Polizisten an Silvester in der Altstadt

Düsseldorf · Rund um den Burgplatz in Düsseldorf ist das Zünden von Böllern erstmals untersagt. In der Altstadt sollen mehr Polizisten im Einsatz sein, im Umland weniger. Die Ordnungskräfte wollen an Silvester entschieden durchgreifen – und gleichzeitig ausgelassenes Feiern ermöglichen.

 Feuerwerk und Böller am Burgplatz sind in diesem Jahr an Silvester erstmals untersagt.

Feuerwerk und Böller am Burgplatz sind in diesem Jahr an Silvester erstmals untersagt.

Foto: dpa, Daniel Naupold

Rund um den Burgplatz in Düsseldorf ist das Zünden von Böllern erstmals untersagt. In der Altstadt sollen mehr Polizisten im Einsatz sein, im Umland weniger. Die Ordnungskräfte wollen an Silvester entschieden durchgreifen — und gleichzeitig ausgelassenes Feiern ermöglichen.

Die Polizei und die Stadt Düsseldorf wollen mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften und einem neuen Konzept für Sicherheit an Silvester sorgen. Im Fokus steht dabei die Altstadt. Wie berichtet, untersagt die Stadt erstmals das Böllern in einer Zone rund um den Burgplatz. Zwar werden Besucher anders als beim Glasverbot zu Karneval nicht schon an den Zugängen kontrolliert. Die Ordnungskräfte wollen aber sofort eingreifen, auch vorbeugend Rucksäcke kontrollieren — und auch sonst entschieden gegen Störer vorgehen. "Es gibt eine niedrige Einschreitschwelle", sagte Polizeipräsident Norbert Wesseler, als Stadt und Polizei gestern gemeinsam die Details ihres Konzepts vorstellten.

Die Behörden reagieren damit auf die Vorfälle in den vergangenen Jahren. Immer wieder gab es zum Jahreswechsel Probleme in der Altstadt. Jugendliche feuerten Raketen auf Ordnungskräfte, im vergangenen Jahr verzeichnete die Polizei dann auch in Düsseldorf viele Anzeigen wegen sexueller Belästigung. Dazu kommen die Ereignisse in Köln, angesichts derer sich auch die Verantwortlichen in Düsseldorf keine Versäumnisse vorwerfen lassen wollen. Auch andere mögliche Brennpunkte wie den Hauptbahnhof will man besser im Blick haben.

Mehr Polizei in der Altstadt, im Umland weniger

Das bedeutet konkret: Die Polizei will in der Altstadt mindestens mit der doppelten Zahl von Beamten im Einsatz sein wie im Vorjahr, im restlichen Stadtgebiet soll das Personal zugleich nicht ausgedünnt werden. Konkrete Zahlen nennt man nicht, auch, weil die Zuteilungen des Landes nicht geklärt sind. Die Rede ist von "einigen Hundert" Kräften.

Darunter sind Kenner der Gegend aus der Altstadtwache, Bereitschaftspolizisten, Zivilkräfte und Kripo-Beamte, die Anzeigen aufnehmen und Informationen direkt verwerten sollen — man will Täter sofort stellen. Auch Feuerwehr und Rettungskräfte sind vor Ort, dazu Fachleute von Jugend- und Ausländeramt.

Darüber hinaus soll Technik bei Vorbeugung und Aufklärung von Straftaten helfen: Die Stadt installiert LED-Licht am Burgplatz, das dauerhaft bleibt. Sie leuchtet den Platz dezent aus, die Polizei kann aber auch grelles Flutlicht einschalten. Zudem gibt es mehr Videoüberwachung: Drei Kameras werden auf dem Burgplatz, zwei weitere in der Kurze Straße installiert.

Wer Ärger macht, muss gehen

Eingezogene Böller werden sofort in Wassercontainern unbrauchbar gemacht. Wer in der Zone (zwischen Ratinger und Flinger Straße, inklusive Alter Hafen, sowie zwischen Heine-Allee und Rheinufer) mit Feuerwerk angetroffen wird, muss aber zunächst keine weiteren Folgen erwarten. Die Polizei setzt auf die Einschätzung der Beamten: Wer sich kooperativ verhält, darf weiter feiern, wer Ärger macht, erhält einen Platzverweis. Zugleich soll die Altstadt trotz aller Vorkehrungen eine Amüsiergegend bleiben. "Man darf friedvoll und auch ausgelassen Silvester feiern", sagt Polizeipräsident Wesseler.

Lesen Sie hier den Kommentar unseres Autors zum Thema: "Richtiges Signal für die Altstadt"

(arl)
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