Düsseldorf Drehleiter reicht nicht beim Hochhaus-Einsatz

Düsseldorf · Im neunten Stockwerk eines Wohnhauses an der Brehmstraße brannte gestern morgen eine Küche.

 Blick nach oben: Die Drehleiter diente nur zur Kontrolle.

Blick nach oben: Die Drehleiter diente nur zur Kontrolle.

Foto: Feuerwehr

Mit dem Stichwort "Feuer Hochhaus" ist die Feuerwehr gestern um sieben Uhr früh an die Brehmstraße gerufen worden. Und auch wenn es nur um ein vergleichsweise kleines Feuer in einer Küche ging, rückten gleich drei Löschzüge und der Rettungsdienst aus, waren binnen weniger Minuten rund 60 Feuerwehrleute vor Ort.

Das Großaufgebot sieht der "Einsatzplan Hochhaus" immer vor, unabhängig davon, was eigentlich brennt. "In einem vielstöckigen Haus wohnen viele Menschen, die gerettet werden müssen. Und wir brauchen in einem Hochhaus auch immer mehr Material als an anderen Einsatzorten", erklärt Feuerwehrsprecher Tobias Schülpen. Auch die Drehleiter-Fahrzeuge kommen mit, obwohl sie bei Bränden oberhalb der sechsten Etage nur bedingt nützlich sind. An der Brehmstraße wurden sie eingesetzt, um von außen die Wohnungen unterhalb der Brandstelle auf Rauch und mögliche Verletzte zu kontrollieren. Zum Feuer selbst mussten die Feuerwehrleute zu Fuß.

Ab einer Höhe von 23 Metern ist ein Gebäude ein Hochhaus, definiert die Bauordnung. In der ist auch festgeschrieben, dass ein Hochhaus zwei bauliche Rettungswege haben muss - also nicht nur ein Treppenhaus, sondern zwei voneinander getrennte und separat belüftbare Treppenhäuser, wenigstens aber eine außen installierte Feuertreppe. In niedrigen Gebäuden reicht ein Treppenhaus als Rettungsweg aus, weil die Feuerwehr im Ernstfall einen zweiten mit den Leitern herstellen kann. Die reichen aber eben nur bis zum sechsten Stock. Vorschrift für Hochhäuser sind auch so genannter Steigleitungen, fest verbaute Rohre, die die Feuerwehr fürs Löschwasser nutzen kann. Auch Brandschutztüren, die einzelne Etagen gegen Rauch und Feuer abschirmen, sind Vorschrift.

Im Haus an der Brehmstraße war in der Wohnung, deren Küche brannte, niemand zu Hause. Die Feuerwehrleute brachen die Tür auf, löschten brennende Möbel und Elektrogeräte. Die Ursache des Brandes sollen nun Experten der Kriminalpolizei ermitteln.

(RP)
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