Gewalttaten in Düsseldorf Drei Messerattacken in sechs Tagen

Düsseldorf · Freitagnacht wurden an der Graf-Adolf-Straße zwei Männer angegriffen, Samstagnacht wurde ein Mann in der Altstadt verletzt. Die Verdächtigen konnten jeweils gefasst werden. Bereits am Montag hatte es ein ähnliches Delikt gegeben.

Düsseldorf: Zwei Männer durch Messerstiche verletzt
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Zwei Männer in Düsseldorf durch Messerstiche verletzt

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Foto: Gerhard Berger

Gleich zwei schwere Körperverletzungen nach Messerattacken hielten am Wochenende die Polizei in Atem. In der Nacht zu Samstag wurden ein 23- und ein 39-Jähriger vor der McDonald's-Filiale an der Graf-Adolf-Straße von einer Gruppe Männer angegriffen. In der Nacht zu Sonntag wollte dann ein 21-Jähriger bei einer Schlägerei in der Altstadt schlichtend eingreifen, als sich die Aggressionen von zwei der Beteiligten plötzlich gegen ihn richteten. Einer der Männer stach zu. Lebensgefahr besteht bei den Opfern jeweils nicht, in beiden Fällen konnten die mutmaßlichen Täter festgenommen werden.

In der McDonald's-Filiale an der Ecke Graf-Adolf-Straße/Oststraße war Sonntag ebenso schon wieder der Alltag eingekehrt wie in dem benachbarten Döner-Imbiss mit Fortuna-Logo auf dem Schild. Das sah am Samstagmorgen gegen 1.30 Uhr noch ganz anders aus: Blutverschmierte Tücher lagen auf dem Bürgersteig, Spezialisten der Polizei sicherten an den Außentischen des Schnellrestaurants Spuren. Auf dem Boden lag ein Klappmesser. Mit dieser Waffe wurden den beiden Opfern die Stichverletzungen in Bauch und Rücken zugefügt, auch ein Schlagstock wurde benutzt.

Wie die Polizei bestätigt, hatten sich Opfer und Täter, in Deutschland geborene Männer türkischer Nationalität, vorher gekannt und verabredet. Die Staatsanwaltschaft wertet die Taten als versuchte Tötungsdelikte und hat eine Mordkommission mit dem Namen "Treffpunkt" eingerichtet.

Die fünf Tatverdächtigen (26 bis 41 Jahre) waren in zwei Autos zunächst geflüchtet, vier konnten jedoch bis Sonntagmorgen dank der präzisen Angaben eines Zeugen vorläufig festgenommen werden. Einer hatte sich freiwillig gestellt, nachdem seine Wohnung durchsucht worden war. Dem fünften Beteiligten konnte keine direkte Tatbeteiligung nachgewiesen werden.

Schlägerei in Altstadt eskaliert

In der Nacht zu Sonntag kam es dann in der Altstadt gegen 3.40 Uhr zu einer weiteren Messerstecherei. Nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei war das 21 Jahre alte Opfer aus Syrien in Begleitung von mehreren Personen am Rathausufer unterwegs, als die Gruppe plötzlich eine Schlägerei beobachtete.

Als der später Geschädigte und seine Begleiter schlichtend eingreifen wollten, gerieten sie selbst in das Visier von zwei an der Schlägerei beteiligten Männern - laut Polizei Deutsche mit Migrationshintergrund. Einer der Angreifer verletzte den 21-Jährigen mit einem Messer schwer. Polizisten konnten die beiden Tatverdächtigen im Alter von 20 und 22 Jahren in unmittelbarer Nähe jedoch schnell festnehmen. Das Messer stellten sie sicher. Sonntag wurden die Männer im Polizeipräsidium vernommen. Die Polizei sucht noch nach Zeugen, die Angaben zu der vorangegangenen Schlägerei und zu der Körperverletzung machen können. Hinweise nimmt sie unter der Telefonnummer 8700 entgegen.

Polizeieinsatz nach Gewaltdelikt am Burgplatz
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Polizeieinsatz nach Gewaltdelikt am Burgplatz

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Foto: Gerhard Berger

Der dritte Fall einer Messerattacke hatte sich am vergangenen Montag an der Freitreppe am Burgplatz ereignet. Dabei soll der 27-jährige Khudeda Jamal Jindi, nach dem die Polizei immer noch mit einem Haftbefehl fahndet, einem 17-jährigen Teenager nach einem Streit ins Gesicht gestochen haben. Der Gesuchte war bereits mehrfach wegen Gewaltdelikten aufgefallen.

(arc)
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