Messe in Düsseldorf Super Drupa

Düsseldorf · An den nächsten zehn Tagen wird Düsseldorf zur Welthauptstadt der Druck- und Papierindustrie. Die meisten Hotels sind zur Messe Drupa ausgebucht.

 In diesem Hotel am frisch beflaggten Hauptbahnhof waren gestern wie in vielen Häusern in Düsseldorf und der Region keine Zimmer mehr frei.

In diesem Hotel am frisch beflaggten Hauptbahnhof waren gestern wie in vielen Häusern in Düsseldorf und der Region keine Zimmer mehr frei.

Foto: Andreas Endermann

Die Drupa ist eine der drei größten Messen, die in regelmäßigem Turnus in Düsseldorf stattfinden. Wie viel die Messegesellschaft damit umsetzt oder verdient, ist wie bei allen Messen der Landeshauptstadt ein gut gehütetes Geheimnis. Wer aber sieht, wie viele rote Flaggen die Stadt derzeit zur Drupa-City machen und wie viele ausländische Gäste bereits einen Tag vor dem Start in großen Gruppen durch die Stadt ziehen, kann ahnen, dass die weltgrößte Druck- und Papiermesse ein wirtschaftlicher Erfolg ist.

Die 1837 Ausstellerfirmen stehen für rund 30.000 Personen Standpersonal. 1300 Busse pendeln jeden Morgen und jeden Abend zum Messegelände. Hinzu kommen 120 Busse für die Aussteller. Messe-Sprecherin Monika Kissing erwartet, dass über den gesamten Messezeitraum etwa 100.000 Autos einen Parkplatz am Messegelände benötigen werden. Hinzu kommen etwa 130 Wohnwagen täglich. Bei der vorigen Drupa im Jahr 2012 waren 314.000 Besucher gekommen. "Es ist unser Ziel, diese Marke für 2016 in etwa wieder zu erreichen", sagte Drupa-Direktorin Sabine Geldermann kürzlich.

Folglich sind die meisten Hotels ausgebucht. "Die Drupa ist für uns so wie die Sommerferien in den Touristendestinationen - Hochsaison", sagt Thorsten Hellwig, Pressesprecher des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga. Allerdings habe sich die Lage entspannt, weil es heute deutlich mehr Hotelbetten in der Landeshauptstadt gibt als früher. "2008 hatten wir in Düsseldorf 21.900 Betten, 2012 war die Zahl schon auf 24.700 gestiegen und heute sind es etwa 25.900. Es sind also 4000 Betten in den vergangenen acht Jahren dazugekommen", so der Sprecher. Vereinzelt könne man noch Zimmer bekommen.

Regelmäßig gibt es Ärger, weil die Hotels zu den Messezeiten drastisch die Preise erhöhen. Bei der Messeleitung gab es bereits Beschwerden. Laut einer Auswertung des Internet-Hotelportals Trivago für unsere Redaktion kostet ein Hotelzimmer während der Drupa durchschnittlich 392 Euro. Zum Vergleich: In der Woche nach der Drupa sinkt der Zimmerpreis wieder auf durchschnittlich 109 Euro. Am teuersten Tag, dem 2. Juni, kostet eine Übernachtung laut Trivago sogar 445 Euro, also vier Mal so viel wie außerhalb der Messezeiten.

Für Düsseldorfs Taxifahrer bedeutet die Drupa gute bis sehr gute Geschäfte. "Besonders zu Messeschluss am Abend werden an der Rotterdamer Straße lange Schlangen von Taxis stehen, um Messegäste und Aussteller in ihre Hotels oder zum Flughafen zu bringen", sagt Dennis Klusmeier, Geschäftsführer der Taxi-Innung. Der Taxi-Chef kritisiert aber die Sperrung des neuen Kö-Bogen-Tunnels zur Messezeit. "Diese Nord-Süd-Achse ist bei einer Messe besonders stark frequentiert, weil viele von der Messe zu ihren Hotels an der Immermannstraße oder zum Bahnhof wollen. Ich frage mich, ob die Tunnelsperrung wirklich unaufschiebbar war", sagt Klusmeier. Besonders eng dürfte es am verkaufsoffenen Sonntag werden.

(tb.)
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