Düsseldorf Drupa-Preis für Doktorarbeit über den Arbeitsschutz

Düsseldorf · Einen Sicherheitshelm zu tragen, ist heute auf dem Bau oder in der Industrie selbstverständlich. Ebenso wie Gehörschutz und Atemmasken an lauten und staubigen Arbeitsplätzen. Das war nicht immer so, die Historikerin Nina Kleinöder (32) hat die Geschichte des Arbeitsschutzes erforscht - gestern bekam sie für ihre Dissertation den Drupa-Preis verliehen.

Sie hat viel Zeit in Firmenarchiven verbracht, hat die Rolle von Unternehmen, Gewerbeaufsicht und Berufsgenossenschaften beleuchtet - Partner, als im ausgehenden 19. Jahrhundert die Standards des Arbeitsschutzes entwickelt wurden. "Die Eisen- und Stahlindustrie nahm dabei eine Vorreiterrolle ein", so die Wissenschaftlerin, wohl auch vor dem Hintergrund, dass es an ihren Arbeitsplätzen häufig zu Unfällen kam.

Vor genau einem Jahr hat Nina Kleinöder ihre Dissertation mit dem Prädikat "summa cum laude" am Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte der Düsseldorfer Uni abgeschlossen. Sie freut sich jetzt darüber, dass der mit 6000 Euro dotierte Drupa-Preis die Druckkosten ihrer Arbeit finanziert. Für Nachwuchs-Wissenschaftler ist das nicht die einzige Schwierigkeit. Ihre Professorin Susanne Hilger kritisierte gestern bei der Preisverleihung die unzureichenden Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs, denn es gibt immer mehr befristete Jobs und Teilzeitbeschäftigung. Auch die Stelle der neuen Preisträgerin als wissenschaftliche Mitarbeiterin ist bis 2017 befristet. Nina Kleinöder dazu: "So ist Zukunftsplanung schwierig."

(ur)
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