Düsseldorf "Düh-ßä" ist Düsseldorfs Spitzname bei den Chinesen

Düsseldorf · Stadt und Generalkonsulat luden zum chinesischen Neujahrsempfang. Dieses Jahr wird die Marke von 1000 Firmen aus China geknackt.

 Oberbürgermeister Thomas Geisel (v.l.), Wirtschaftsminister Garrelt Duin, Moderator Hao Gui und Chinas Generalkonsul Feng Haiyang.

Oberbürgermeister Thomas Geisel (v.l.), Wirtschaftsminister Garrelt Duin, Moderator Hao Gui und Chinas Generalkonsul Feng Haiyang.

Foto: Melanie Zanin/Stadt

Drei eiserne Regeln gelten für Neujahrsempfänge asiatischer Institutionen: Lob, Lob und Lob. Dass es auch mal anders geht, zeigte der deutsch-chinesische Neujahrsempfang gestern im CCD. "Der Name Düsseldorf ist für uns einfach zu lang", beschwerte sich Dolmetscher und Kulturwissenschaftler Hao Gui vor den gut 300 Gästen. Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) konterte, Düsseldorfs Partnerstadt Chongqing sei nun auch nicht gerade einfach auszusprechen. Aber da hatte Gui schon die Lösung parat. "Weil ,Düsseldorf' für uns viel zu lang und kompliziert ist, sagen wir Chinesen seit langem ,Düh-ßä", so Hao Gui. Zustimmung im chinesischen Teil des Publikums. Manche würden liebevoll sogar nur "Dühß" sagen, und das Ä am Ende des Spitznamens einfach weglassen. Staunen bei den deutschen Gästen.

Überhaupt war der Neujahrsempfang 2017 grundlegend anders als in den Vorjahren. Früher hielt vorne jeweils ein Repräsentant nach dem anderen eine Rede (voll des Lobes in der Regel), und das Publikum plauderte in deutlicher Lautstärke, als gebe es gar keine Bühne. Diesmal moderierte Gui ein Podium, auf dem neben Geisel noch der chinesische Generalkonsul Feng Haiyang und NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) Rede und Antwort standen. Und dank des debattierenden Podiums war es mucksmäuschenstill im großen Saal.

"Mehr als 1000 chinesische Firmen haben die Standortvorteile Nordrhein-Westfalens erkannt und sich hier angesiedelt. Ihre Zahl und die Qualität der Investitionsprojekte nehmen kontinuierlich zu. In 2016 entschieden sich 94 Unternehmen aus der Volksrepublik China wegen der guten Ansiedlungsbedingungen für NRW", lobte Duin unter großem Beifall des Publikums. Dass der Großteil davon nach Düsseldorf kommt, ließ Thomas Geisel nicht unerwähnt: "Düsseldorf ist einer der dynamischsten Standorte für chinesische Firmen in Deutschland. 2016 haben sich weitere 70 chinesische Unternehmen in Düsseldorf angesiedelt." Insgesamt sitze die Hälfte der chinesischen Firmen in NRW in der Landeshauptstadt. Noch mal Lob zum Schluss vom Konsul: "Der neue Ansiedlungsrekord ist der großen Anziehungskraft von Düsseldorf und NRW zu verdanken."

(tb.)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort