Düsseldorf

Düsseldorf · Auf Nachfrage wird dann über einzelne Versuche berichtet, die vor allem für die Grundlagenforschung vorgenommen werden. Bei den Schweinen würden Herzinfarkte simuliert, indem Koronargefäße verschlossen würden. Dadurch erhoffe man sich Aufschluss darüber, ob bestimmte Substanzen wirken, und über das Absterben von Gewebe. Die Ergebnisse sollen die Überlebenschancen von Menschen steigern. Zahnmedizinische Versuche an den Beagle-Hunden, bei denen den Tieren Zähne gezogen wurden, seien notwendig gewesen, um mehr über die Infektionen bei Zahnimplantaten zu erfahren. "Oder wollen Sie nach dem Einsetzen Herzklappenentzündungen?", fragt der Mediziner. An den kleinen Marmoset-Äffchen würden Verhaltensexperimente ausgeführt. "Sie werden nur beobachtet." Demnächst könnten sich die Tiere über mehr Platz freuen: Dazu habe man sich aus freien Stücken entschieden, ein gesetzlicher Zwang bestehe nicht. Die OP-Räume sehen wie Human-OPs aus. "Doch hier wird nicht am laufenden Band operiert", sagt der Tierschutzbeauftragte.

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Foto: Bretz Andreas

Verantwortung und Tierschutz - diese Worte fallen oft. Man arbeite daran, die Zahl der Versuche zu verringern und alternative Testmethoden zu entwickeln, etwa mit der Forschung an Zellkulturen außerhalb des Körpers oder der Züchtung von Organoiden aus Stammzellen. "Menschen, die gegen Tierversuche sind, sollten sich fragen, ob sie an sich selbst Medikamente testen lassen würden und anderen Menschen beim Sterben zusehen wollen. Bislang können wir gesetzlich und medizinisch nicht auf Versuche verzichten." Der Tod begegnet uns bei der Führung nicht. 2015 sind 37.859 Tiere im ZETT gestorben.

(RP)
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