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Düsseldorf · Die Rheinbahn ist nicht Teil des Problems, sondern der Lösung. Das sagt Rheinbahn-Chef Michael Clausecker (50) gern, wenn es um das Thema Luftverschmutzung geht. Vor allem SPD und Grüne sehen das anders. Sie bestreiten zwar nicht, dass ein Ausbau des ÖPNV die Zahl der Autos auf den Straßen senken und so die Luft verbessern würde. Sie kritisieren aber, dass die Rheinbahn mit ihren Bussen andererseits fleißig mitqualmt - und Clausecker sogar gerade eine Großbestellung für Dieselfahrzeuge veranlasst hat. Dabei gilt diese Technologie als Hauptursache für Stickoxide. Kritiker beklagen, es sei nicht einmal erwiesen, dass die neuen Euro-6-Busse wirklich so viel weniger Schadstoffe ausstoßen wie erhofft. Für die Politiker ist das Thema heikel, schließlich droht Düsseldorf ein Dieselfahrverbot.

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Foto: Hans-Juergen Bauer

Nun muss sich der Rheinbahnchef vor den Ratsleuten rechtfertigen. Der Vorsitzende Philipp Tacer (SPD) hat ihn in den Umweltausschuss eingeladen. Die Ratsmehrheit würde sich wünschen, dass die Rheinbahn lieber in E-Busse investiert, Clausecker ist davon wenig angetan.

Dieser Konflikt trägt dazu bei, dass dem Manager starker Gegenwind entgegenschlägt. In Berlin hält man von dem ehemaligen Bombardier-Vorstand so viel, dass er sogar als Leiter für die Skandalbaustelle Flughafen gehandelt wurde, in Düsseldorf droht er am Widerstand der Politik zu scheitern. Seine Pläne für ein Wachstum sind umstritten, auch im emotional geführten Diesel-Streit ist keine schnelle Einigung abzusehen. Clausecker zeigt sich in einer Stellungnahme zwar bereit, sich stärker in Pionierprojekten zu engagieren, will im Betrieb aber weiterhin vor allem auf Diesel setzen, da er die E-Technik für nicht ausgereift hält. Das werden die Umweltpolitiker nicht gerne hören. arl

(RP)
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