Name und Nachricht Düsseldorf

Düsseldorf · Er hat es gerne schlicht und dennoch große Ziele im Blick. Der Architekt Georg Döring sieht sich der Moderne verpflichtet und bezeichnet sich als Verfechter des rechten Winkels. Einfach, klar und ehrlich soll seine Architektur sein, er komme einerseits zu "sehr puristischen und andererseits zu sehr räumlichen Ergebnissen", heißt es auf seiner Webseite. Ob es einfach für ihn weitergeht, steht dahin, denn der 54-Jährige hat eine Aufgabe übernommen, die durch den Einfluss von vielen Seiten gekennzeichnet ist. Döring ist der neue Vorsitzende des Bundes Deutscher Architekten (BDA) in Düsseldorf. Er folgt auf Bruno Braun, der den Zusammenschluss von heute 150 Planern in 15 Jahren zu einer Vereinigung gemacht hat, deren Stimme in der Stadt gehört wird. Deutlich war Brauns Einsatz gegen die Umgestaltung des Schauspielhauses, auch trat er konsequent für eine Wettbewerbskultur ein; ein offener städtebaulicher Wettbewerb sollte es für das zentrale Innenstadtgebiet "Kö-Bogen II" sein.

Döring will diesen Geist fortleben lassen und sich für die Baukultur einsetzen. Er sei Düsseldorfer und liebe diese Stadt, sagt er. Vor allem beim Wohnungsbau wolle er sich engagieren. Dass man auch schön und nicht eintönig bauen kann, wenn es preiswert sein muss - davon ist Döring überzeugt. Er fände es gut, wenn dafür Vorschriften wie die Energieeinsparverordnung in Sonderzonen gelockert würden. Kostentreiber wie Dämm- und Belüftungssysteme würden reduziert.

Döring ist in einem Architektenhaushalt groß geworden. Vater Wolfgang ist ein bekannter Architekt und Professor, der Kunden mit nach Hause brachte. Döring hat früh nach einer eigenen Sprache gesucht und sich 1999 selbstständig gemacht. Uwe-Jens Ruhnau

(RP)
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