Name und nachricht Düsseldorf

Düsseldorf · Der 67-jährige Familienrichter im Ruhestand zählt nicht zu den Menschen, die nach ihrer Berufstätigkeit erst einmal in ein tiefes Loch fallen. Schon in der Zeit, als er am Oberlandesgericht beschäftigt war, besuchte er fleißig Veranstaltungen des Forums Justizgeschichte. Bei einem Vortrag, bei dem es um die Wiedergutmachung für die Opfer des Nationalsozialmus ging, erwähnte der Referent beiläufig, dass die Bezirksregierung Düsseldorf im Norden der Stadt über eine große Lagerhalle mit etwa 500.

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Foto: Manfred Schmitz-Berg

000 Entschädigungsakten verfüge, die noch nicht historisch aufgearbeitet seien. Eine Bemerkung mit Folgen. Denn im Ruhestand erinnerte sich Schmitz-Berg daran, nahm Kontakt mit dem Dezernat für Entschädigungssachen auf (das früher schlicht "Wiedergutmachungsabteilung") hieß und las sich durch Akten und historische Fachliteratur. Entstanden aus dieser Auseinandersetzung ist ein Buch: "Wieder gut gemacht? Die Geschichte der Wiedergutmachung seit 1945", das im Grupello Verlag erschienen ist, finanziell unterstützt von der Anton-Betz-Stiftung, Udo van Meeteren, der Bethe-Stiftung und dem Landschaftsverband Rheinland.

"Die Wiedergutmachung ist alles andere als optimal verlaufen", so das vorläufige Resümee des Autors. Dem Leiden der Gegner des Nationalsozialismus sei häufig nicht der gebotene Respekt entgegen gebracht worden. Mit dem Buch, das ausdrücklich kein Fachbuch ist, möchte Schmitz-Berg ein interessiertes Publikum erreichen, um die Erinnerung an das Schicksal dieser Menschen zu bewahren. Dazu hält er Vorträge. Am 12. Oktober (17 Uhr) im Haus der Universität.

Vielleicht ist es für einen Zuhörer der Auslöser für ein neues Buch. Sonja Schmitz

(RP)
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