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Düsseldorf · Seit Januar steht im mittelhessischen Gießen die mutmaßliche Dreifachmörderin Tuba S. vor Gericht, und noch immer ist ein Ende des Prozesses nicht abzusehen. Die Anklage, die der Gießener Staatsanwalt Thomas Hauburger vertritt, wirft der 35-Jährigen vor, im April einen Gießener Rentner und Amateur-Zauberkünstler und im Mai eine 86-jährige Düsseldorferin und deren 58 Jahre alte Tochter aus Habgier getötet zu haben.

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Foto: Geilhausen

Ginge es nach dem Staatsanwalt, könnten die Plädoyers längst gehalten sein. Er ist sicher, dass seine Indizienkette wasserdicht ist. Auch wenn gerade im Fall des Düsseldorfer Doppelmords schwere Ermittlungsfehler die Beweisführung nicht gerade erleichtert haben. Der Tod der beiden Frauen in Bilk war zunächst als erweiterter Suizid behandelt worden. Anderen Hinweisen war die Kripo erst nachgegangen, nachdem die Gießener Ermittler bei der Verdächtigen ec-Karten und Schmuck aus dem Besitz der beiden Düsseldorferinnen entdeckt hatten.

Für die Verteidigung bietet nicht nur das Ansatzpunkte, um Zweifel zu säen. Sie haben auch im Fall des Gießener Rentners zahlreiche Beweisanträge eingebracht, um weitere Verdächtige ins Spiel zu bringen. Das Landgericht arbeitet diese Anträge derzeit gründlich ab, frühestens im November ist nun mit dem Urteil zu rechnen, das ursprünglich im Spätsommer erwartet worden war. Staatsanwalt Hauburger sieht auch einem späteren Termin gelassen entgegen. Er sei zuversichtlich, dass die Angeklagte verurteilt wird. Bis dahin hat Hauburger genug zu tun. Er leitet auch die Ermittlungen im seit einem Jahr ungeklärten Mordfall des Gießener Hells Angels Präsidenten und fahndet nach den Männern, die 2015 den Milliardärssohn Markus Würth entführten.

Stefani Geilhausen

(RP)
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