Name und Nachricht Düsseldorf

Düsseldorf · Siegfried Hildebrandt hat den Eindruck, dass die Stadtspitze dringend umsteuern muss. Besorgt beobachtet der Banker in Ruhestand, der seit Jahren kritisch das Geschehen im Rathaus begleitet, wie die finanziellen Reserven Düsseldorfs immer weiter abgenommen haben. Nun will der ehemalige WestLB-Direktor ein Zeichen setzen: Hildebrandt hat einen "Weckruf" für Oberbürgermeister Thomas Geisel formuliert. Es sei dessen Aufgabe, die "finanzielle Schieflage nachhaltig zu bekämpfen", heißt es darin. Die Schulden der öffentlichen Hand treiben den Sparkassen-Betriebswirt schon lange um. 2009 gründete er die Interessengemeinschaft Zukunftsfähigkeit, die für solide Finanzen eintritt. Außerdem ist Hildebrandt immer zur Stelle, wenn die Stadt eine höhere Ausschüttung der Stadtsparkasse durchsetzen will - auch das sieht er kritisch.

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Foto: Endermann Andreas

Nun meldet er sich wieder zu Wort und spricht ein Problem an, das man selbst in der Stadtspitze nicht bestreitet: Die Stadt lebt über ihre Verhältnisse. Die Ausgaben sind fast in jedem Jahr höher als die Einnahmen, das Millionen-Loch wird aus den Rücklagen ausgeglichen, die dadurch kleiner werden. Das war auch unter der schwarz-gelben Ratsmehrheit schon so. Auch für das kommende Jahr droht ein Defizit. Für Hildebrandt kommen die Verantwortlichen ihrer Aufgabe nicht nach: "Nach der Gemeindeordnung NRW ist die Haushaltswirtschaft so zu planen und zu führen, dass die stetige Erfüllung ihrer Aufgaben gesichert ist", heißt es in dem Weckruf. "Die Haushaltswirtschaft ist wirtschaftlich, effizient und sparsam zu führen." Darauf will er nun hinwirken. Er sucht auch Mit-Unterzeichner seines Weckrufs. Sie können sich melden unter usd@interessengemeinschaft-zukunftsfaehigkeit.de. Arne Lieb

(RP)
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