Nachruf Hermann Macher lebte für die Schützen

Düsseldorf · Das rheinische Brauchtum verliert eine wichtige Stimme. Auch wenn Hermann Macher die seine nur noch auf ausdrücklichen Wunsch an seine Schützenbrüder gerichtet hat.

Nachruf: Hermann Macher lebte für die Schützen
Foto: Gabriel Werner

"Als Ehrenmitglied in Vorständen sollte man den Aktiven überlassen, die Richtung vorzugeben", hat er an seinem 85. Geburtstag gesagt. Da war er schon zehn Jahre aus der verantwortlichen Leitung im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften heraus.

In den 15 Jahren, die er dem 600.000 Schützen umfassenden katholischen Bruderschaftsbund vorgestanden hat, wählte er ganz neue Richtungen. Er erwirkte die Anerkennung des Schützenbundes als kirchliche Vereinigung. Und als hartnäckiger Verfechter des Schützenleitworts "Für Glaube, Sitte, Heimat" hat er sich auch dafür stark gemacht, den Verband anderen Konfessionen und Frauen zu öffnen. Dass geschiedene und wieder verheiratete Männer zum Schuss um die Königswürde antreten dürfen, ist ebenfalls sein Verdienst.

Christliches Selbstverständnis und Toleranz mit dem Ziel des friedlichen Miteinanders waren seine Anliegen. Auch im Berufsleben hat Hermann Macher die Schützen-Tugenden gelebt. Als 16-jähriger Lehrling ging er zu Mannesmann, hat den Konzern als Manager in den Ruhestand verlassen. Er war kein Fähnchen im Wind, bescheinigte ihm einst der heutige Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, der zu Machers Abschied aus dem Bundesvorstand die Messe zelebrierte.

In Angermund, wo er zuhause war, kannte man Macher auch als Mitbegründer der KG Elf Pille, als ehrgeizigen Tennisspieler und als geschätzten Nachbarn und Familienvater. Er wird fehlen. Hermann Macher ist am Donnerstag 88-jährig gestorben. sg

(RP)
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