Vor der Synagoge Düsseldorf bekommt Paul-Spiegel-Platz

Düsseldorf bekommt einen Paul-Spiegel-Platz. Damit erinnert die NRW-Landeshauptstadt an den vor gut einem Jahr gestorbenen Präsidenten des Zentralrats der Juden. Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) und Gemeindevorsitzender Juan Miguel Strauss werden das neue Straßenschild am Dienstag am Platz vor der Synagoge an der Zietenstraße enthüllen.

Paul Spiegel - Bilder eines Lebens
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Foto: AP

Düsseldorf benennt demnächst auch einen Platz nach dem verstorbenen Bundespräsidenten Johannes Rau. Der Platz vor der ehemaligen Staatskanzlei "Villa Horion" soll nach dem langjährigen NRW-Ministerpräsidenten benannt werden. Diskutiert werden auch Pläne, einen Platz oder eine Straße nach dem Pfingstmontag gestorbenen Künstler und Akademie-Professor Jörg Immendorff zu benennen.

Spiegel war am 30. April des vergangenen Jahres im Alter von 68 Jahren in Düsseldorf verstorben; er ist auf dem jüdischen Friedhof beigesetzt. Bis zu seinem Tod vertrat er sechs Jahre lang als Zentralrats-Präsident rund 100.000 Juden in Deutschland. 40 Jahre wirkte er in verschiedenen Ämtern der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf mit. Er führte dort auch eine Künstleragentur.

Künstleragentur in Düsseldorf

Die Nazi-Zeit hatte Spiegel, der am 31. Dezember 1937 im westfälischen Warendorf geboren wurde, versteckt in Belgien verbracht. Sein Vater Hugo überlebte die Konzentrationslager Buchenwald, Auschwitz und Dachau. Seine Schwester Rosa starb in Auschwitz. Nach dem Krieg kehrte die Familie nach Warendorf zurück. Spiegel arbeitete als Redakteur, bevor er die Künstleragentur gründete.

(afp2)
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