Stimmen Flüchtlinge berichten über den Brand
Mohammad Mohammad-Ali (26) kommt aus Syrien
"Ich habe geschlafen, als mich der Alarm geweckt hat. Ich bin um acht Uhr ins Bett gegangen, weil ich die ganze Nacht wach war. Es ist Ramadan, und ich faste. Ich bin aufgewacht, weil ich die Sirenen gehört habe, dann kam ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuz in den Raum und schrie, dass wir alle sofort raus müssen. Ich habe nur das, was ich am Körper trage und mein Handy. Meine Familie hat mir ein Foto geschickt, dass sie im Internet in einer deutschen Zeitung gesehen hat, auf dem ich zu sehen war. Ich hatte sofort Erinnerungen an den Krieg im Kopf, als die Sirene ging. Draußen habe ich zugesehen, wie das Camp brannte. Die Unterkunft war in Ordnung. Es ist nicht die beste, aber für ein paar Monate ist das ok. Es leben sehr viele Menschen dort. Es ist ein sicherer Ort. Ich schaue als erstes, dass ich lebe."
Bassam Al-Asaf kommt aus Homs in Syrien
Er und Mohammad sind Freunde, sie teilen sich in der Flüchtlingsunterkunft an der Roßstraße ein Zimmer. Auch er hat seine Dokumente im Feuer verloren.
Abdolvase Teimouri (19) kommt aus Afghanistan.
"Ich bin seit sieben Monaten in Deutschland. Als das Feuer ausbrach, war ich beim Deutsch-Kurs in der Stadt. Als ich wieder kam, war das Camp kaputt. Mein Koffer, mein Geld, mein Handy und meine Kleidung sind weg. Ich hatte meine Aufenthaltspapiere, meine Krankenkassenkarte und meine Sparkassen-Karte zum Glück bei mir. Als ich zum Camp kam, war überall Polizei. Abends bin ich die Unterkunft am Mannesmannufer gebracht worden. Letzte Nacht habe ich fast nicht geschlafen. Jetzt besuche ich einen Freund hier."
Faris vor seiner neuen Unterkunft an der Roßstraße: Er hat bei dem Brand alles verloren, was er besaß.
Haytham hatte kurz nach dem Brand noch die Hoffnung, dass er irgendetwas in den Trümmern wiederfindet. Vielleicht Papiere, vielleicht Erinnerungsstücke. Sein Handy allerdings hat er immerhin retten können, sich dabei die Hände verbrannt, die notdürftig verbunden sind.