Behrens-Bau in Düsseldorf Flüchtlinge beklagen unhaltbare Zustände in Unterkunft

Düsseldorf · 17 Menschen in einem Raum, Besuchsverbot und kalte Duschen – in einem Offenen Brief an Politik und Medien beklagt der Unterstützerkreis Berger Allee massive Missstände im Behrens-Bau in Düsseldorf. Die Stadt weist einige der Vorwürfe zurück.

Düsseldorf: Die Flüchtlingsunterkunft an der Itterstraße
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Foto: G�nter von Ameln

17 Menschen in einem Raum, Besuchsverbot und kalte Duschen — in einem Offenen Brief an Politik und Medien beklagt der Unterstützerkreis Berger Allee massive Missstände im Behrens-Bau in Düsseldorf. Die Stadt weist einige der Vorwürfe zurück.

600 Flüchtlinge sind in dem Gebäude untergebracht. Am Samstagmittg um 14 Uhr wollen Flüchtlinge und Unterstützerkreis an der Berger Allee 23 über diese Zustände mit Verantwortlichen und Bürgern in einen Dialog eintreten. Peter Lorch, im städtischen Sozialamt zuständig für die Flüchtlingsunterbringung, wird diesen Termin allerdings nicht wahrnehmen. "Ich betrachte diesen Offenen Brief nicht als Einladung", sagt er. Für die Nöte der Menschen hat er Verständnis. "Zweimal in der Woche geht ein Qualitätsbeauftragter aus unseren Reihen unangemeldet dort hinein und schaut nach dem Rechten."

Betrieben wird Lorchs Angaben zufolge die von der Stadt vorübergehend gemietete ehemalige Landesunterkunft nach wie vor durch einen vom Land beauftragten Verein. Tatsächlich biete der Bau aus Sicht der Stadt keine optimalen Voraussetzungen. "Genau deshalb werden wir diesen Standort in wenigen Wochen aufgegeben", sagt Lorch. Keinerlei Kenntnis hat er allerdings über Security-Mitarbeiter, die körperliche Gewalt ausübten. Zwar komme Gewalt vor, seinem Kenntnisstand nach aber bislang nur unter den Bewohnern. "Es gab Konflikte, da wurde die Polizei zur Hilfe gerufen."

Lorch bestätigt den vom Unterstützerkreis verfassten Brief in anderen Punkten. So gebe es neben Vierbett-Zimmern tatsächlich auch Großräume, in denen bis zu 17 Menschen untergebracht seien. Tatsächlich dürfe in der Berger Allee nicht gekocht werden, "auch kein Wasser für Tee". Der Brandschutz lasse hier keinerlei Spielraum. Dass zu Stoßzeiten in den Duschen das Wasser nicht optimal erwärmt sei, halte er angesichts der baulichen Zustände für denkbar. Nicht korrekt sei dagegen, dass die Autoren des Briefes den Eindruck erweckten, niemand dürfe Besuch empfangen. Es gebe "gemütlich eingerichtete Besucherzimmer".

(jj)
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