Düsseldorf Flüchtlingskind in Erstaufnahme hat Windpocken

Düsseldorf · In der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes für Flüchtlinge an der Roßstraße wurden bei einem Kind Windpocken festgestellt. Das Gesundheitsamt wurde alarmiert und schickte Mediziner nach Derendorf, die 14 Kontaktpersonen befragte und impfte, sofern kein Schutz vorhanden war. Im Anschluss wurden die übrigen Bewohner der Unterkunft befragt und im Bedarfsfall ebenfalls geimpft.

Windpocken sind hochansteckend. Die Krankheit wird durch das sogenannte Varicella-Zoster-Virus (VZV) verursacht. Das Virus kann zwei Krankheitsbilder auslösen: Windpocken (Ansteckung von außen) und Gürtelrose (Herpes zoster, Reaktivierung von innen). Das Virus kann außerhalb des Körpers einige Tage ansteckend bleiben.

Die Windpocken treten meist im Kindesalter auf, sie können durch Impfung vermieden werden. Die Gürtelrose dagegen kommt meist bei älteren Menschen vor. Rund ein Fünftel der Bevölkerung erkrankt einmal im Leben an einem Herpes zoster. Das Virus ist äußerst ansteckend. Wird es etwa durch Husten freigesetzt, kommt es bei 90 von 100 Kontaktpersonen zur Infektion durch die virushaltigen Tröpfchen, die beim Atmen oder Husten ausgeschieden werden.

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Foto: dapd, dapd

Die Ansteckung kann im Umkreis von mehreren Metern geschehen. Ein bis zwei Tage nach der Infektion gibt es bei Windpocken einen juckenden Hautausschlag und Fieber bis 39 Grad Celsius. Die Erkrankung dauert drei bis fünf Tage, der Verlauf ist in aller Regel gutartig. Bei der Stadt ist man auf die mangelnde Koordination des Landes nicht gut zu sprechen. Offensichtlich werden die Flüchtlinge bei ihrer Ankunft in der Erstaufnahme nicht systematisch befragt und geimpft. Die Stadt muss dies dann nachholen, wie auch das aktuelle Beispiel zeigt.

(RP)
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