Düsseldorf Schnalke wird im zweiten Anlauf Airport-Chef

Düsseldorf · Unter Düsseldorfs Politikern gibt es überwiegend Verständnis für die Trennung von Ludger Dohm.

 Thomas Schnalke (links) ist neuer Flughafen-Chef, Ludger Dohm hat sein Büro bereits verlassen.

Thomas Schnalke (links) ist neuer Flughafen-Chef, Ludger Dohm hat sein Büro bereits verlassen.

Foto: Andreas Endermann

Dass irgendetwas mit dem Flughafen-Chef nicht stimmt, wurde intern bereits vermutet. Seit einer Woche war Ludger Dohm nicht im Büro - und Urlaub hatte er nicht. Gestern der Knall: Dohm geht, ab 1. Juli sitzt Thomas Schnalke auf dem Chefsessel. Dohm traute man nicht mehr zu, bei der angestrebten Kapazitätserweiterung genug Druck zu machen. Und da in dem Maße, wie Dohm enttäuschte, sich Schnalke profilierte, fiel die Wahl nun auf ihn. Immer öfter wurde zuletzt auf ihn verwiesen, wenn aus dem Rathaus heraus etwas mit dem Airport abzuklären war.

Schnalke ist seit 2001 als kaufmännischer Geschäftsführer beim Flughafen Düsseldorf. Als Dohms Vorgänger Christoph Blume 2013 überraschend starb, übernahm er allein die Auftritte beim ersten Reigen der Bürgerinformationen zum Wachstumskurs. Schon damals wäre er gerne Sprecher der Geschäftsführung geworden, führte den Flughafen über Monate, die Stadt jedoch wollte den Posten selbst besetzen. Hintergrund: Schnalke war 2001 auf dem Ticket des privaten Anteilseigners Hochtief in die Flughafen-Chefetage gekommen. Nun rückt er auf, Oberbürgermeister Geisel nennt ihn einen "ausgewiesenen Luftfahrtexperten". Das ist eher als Vorschusslorbeer zu betrachten, bislang hat Schnalke als Chef von Finanzen und Immobilien gewirkt. Dass das Flughafen-Urgestein Michael Hanné Arbeitsdirektor wird, ist ein kluger Schachzug. Schnalke ist eher Manager und Technokrat, Hanné kann auch gut mit Menschen. Es ist zudem möglich, dass ein weiterer Geschäftsführer berufen wird, das lässt Geisel offen.

Taufe vom A380 "Düsseldorf" am Flughafen
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Dreamliner landet auf Düsseldorfer Flughafen
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Foto: dpa, cas tba

"Wir sind dem Wunsch der Gesellschafter gefolgt", sagt SPD-Chef Andreas Rimkus, der im Aufsichtsrat sitzt. Er habe immer vertrauensvoll mit Dohm zusammengearbeitet und seine Leistung geschätzt. Es sei gut, dass es jetzt nahtlos weitergehe. So ist es auch aus den Kreisen der CDU zu hören. Aus Sicht des Grünen-Landtagsabgeordneten Stefan Engstfeld ändert der Wechsel an der Spitze mit Blick auf sein zentrales Thema nichts. "Die Argumente für die Kapazitätserweiterung sind personenunabhängig, unsere Gegenargumente auch", sagte er.

(dr/hdf/ujr)
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