Düsseldorf Alles neu am Hauptbahnhof

Die Stadt Düsseldorf und die Deutsche Bahn zeigen sich fest entschlossen, das Umfeld des Hauptbahnhofs neu zu gestalten. Diesmal könnte es sogar klappen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

 So könnte es mal werden - wenn die Gegend um den Hauptbahnhof endlich erneuert wird.

So könnte es mal werden - wenn die Gegend um den Hauptbahnhof endlich erneuert wird.

Foto: Stadt Düsseldorf, Edermann, Zörner

Der wichtigste Verkehrsknoten der Stadt soll sich massiv verändern - zum Vorteil für die 250.000 Fahrgäste pro Werktag, die Gewerbetreibenden und die Anwohner. Planungsdezernentin Cornelia Zuschke hat gestern im Planungsausschuss erste Details vorgestellt.

Stadt und Bahn wollen das Umfeld in den kommenden Jahren deutlich attraktiver gestalten. Denn es sorgt seit vielen Jahren für Unmut und gilt als unpraktisches und unschönes Tor in die Stadt. Ende März soll ein Vertrag über die Grundlagen des Verfahrens unterzeichnet werden.

Das Herzstück ist der Konrad-Adenauer-Platz, also der Vorplatz. Er soll übersichtlicher und ansprechender werden. Die Imbissbuden könnten dabei wegfallen, Der Kurzparkbereich neu geordnet werden. "Uns geht es aber um viel mehr", Zuschke. Auch der Fernbusbahnhof und der Hintereingang zum Bertha-von-Suttner-Platz gehören zum Plangebiet. Neue Möglichkeiten bieten sich, weil die Bahn sich vom Saalbau trennen will, der zuletzt die Diskothek "Rheingold" beherbergte. Er könnte einem Bürogebäude weichen. Bei der Stadt träumt man zudem von einer Umgestaltung des Immermanhofs, der die Sichtachse zur Innenstadt versperrt. Allerdings müssten damit die privaten Eigentümer einverstanden sein.

Die Politiker im Ausschuss erinnerten sich lebhaft daran, wie oft schon über den Bahnhof geredet wurde. SPD-Fraktionschef Markus Raub schätzt, es sei der "27. bis 42. Versuch" für eine Neugestaltung. Die Vorzeichen sind aber offenbar nicht schlecht: Die Bahn hat zuletzt in vielen anderen Städten von Frankfurt bis Hamburg die Hauptbahnhöfe erneuert, nun könnte die wichtige Station in der NRW-Landeshauptstadt folgen. Dazu kommt, dass sich die Gegend ohnehin stark verändert. An beiden Seiten der Station gibt es große Bauprojekte für Wohnungen, Hotels und Gastronomie.

Er ist sehr ambitioniert. Ab April, direkt zu Beginn, sollen die Bürger einbezogen werden - das gilt auch als eine Lehre aus dem Protest gegen "Stuttgart 21". In der zweiten Jahreshälfte soll es dann einen Planungswettbewerb geben, bereits in rund einem Jahr will man erste konkrete Projekte benennen. Zuschke kündigt an, man werde zugleich schnell umsetzbare Verbesserungen suchen, etwa besseres Licht.

Das ist im Detail noch unklar. Für den Vorplatz ist die Stadt verantwortlich, andere Teile der Station gehören der Bahn. Der Vertrag zwischen den Beteiligten wird noch verhandelt, die Details sollen später der Politik vorgestellt werden.

Es gilt als sicher, dass die Zentralbibliothek von der Hinterseite in größere Räume im ehemaligen Postgebäude vor dem Bahnhof zieht. Dieser Bau ist so groß, dass die Stadt diverse weitere Einrichtungen dort einquartieren will, unter anderem das Theatermuseum. Das soll auf drei Ebenen verteilt werden - zum Ärger des Museumskuratoriums. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe will heute im Kulturausschuss über die Pläne berichten.

(arl)
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