Düsseldorf Jetzt vier Standorte für Kö-Bogen-Pavillon im Gespräch

Düsseldorf · Der gläserne Bau muss im Sommer weg vom Düsseldorfer Corneliusplatz. Unter den diskutierten Orten ist auch der Kamper Acker.

Die Eröffnung des Kö-Bogen-Pavillons 2011
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Die Eröffnung des Kö-Bogen-Pavillons 2011

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Der Info-Pavillon für die Großprojekte Kö-Bogen und Wehrhahn-Linie hat wegen der hohen Kosten für Bau und Umzug schon für viel Ärger gesorgt. Seinen derzeitigen Informationsauftrag hat das gläserne 1,4-Millionen-Euro-Gebäude mit dem nahenden Ende der beiden Großbaustellen erfüllt - und soll im Sommer seine letzte teure Fahrt vom Corneliusplatz antreten.

Da der Pavillon diesmal in Einzelteile zerlegt wird, soll dieser Umzug sogar 400.000 Euro mehr als der letzte kosten, nämlich 1,2 Millionen Euro. Offen ist aber noch, wohin es geht.

Im Bauausschuss stellte der Fachdezernent Gregor Bonin nun zehn Standorte vor, die von Bürgern, Heimatvereinen oder Bezirksvertretungen (BV) bei der Stadt eingegangen und gemeinsam mit dem Düsseldorfer Architekturbüro HPP geprüft worden sind. Am Ende wurden vier Standorte als geeignet befunden:

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Kamper Acker Der Platz im Zentrum von Holthausen gilt seit Jahren unter anderem wegen der Trinkerszene als problematisch. Mit dem Pavillon und einer Nutzung beispielsweise als Café gäbe es die Möglichkeit, "die soziale Kontrolle zu gewinnen", sagt Bonin. Die zuständige BV 9 hat einstimmig dafür plädiert, das Gebäude dorthin zu setzen. Mit den Bezirkspolitikern und Beteiligten soll gemeinsam die beste Lösung gefunden werden, falls sich der Rat dafür entscheidet.

Reuterkaserne Die Grünfläche am Rheinufer auf Höhe der Kunstakademie kommt ebenfalls als Standort in Frage und hätte den Vorteil, in relativ zentraler Lage Informationen zu Stadtplanung und laufenden Projekten zu bieten.

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Foto: RPO Stahl

Kaiserteich Mit dem Standort am Ständehaus könnte an ein historisches Vorbild angeknüpft werden. Schließlich befand sich an der Stelle früher eine Gastronomie mit Bootsverleih. "Das sollte man ernsthaft überlegen", so Bonin. Es stelle sich jedoch die Frage, ob nicht ein Neubau besser sei, "als eine gebrauchte Immobilie zu kastrieren und passend zu machen". Die Idee sieht nämlich vor, dass nur der untere Teil des zweigeschossigen Pavillons aufgestellt werden soll. Die Zerstückelung wäre mit 1,8 Millionen Euro übrigens nur unwesentlich günstiger als das Komplettpaket.

Rather Broich Ein Vorschlag der Verkehrswacht sieht vor, den Pavillon für die Bildung der Verkehrsjugend zu nutzen. Das sei aber auch mit weniger Kosten möglich, meint Bonin.

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Foto: Meyer Schmitz Morkramer Architekten

Andere Vorschläge - die Pumpstation oder der Kirmesplatz in Kaiserwerth, der Aquazoo im Nordpark, das Glashüttengelände in Gerresheim, der Lessingsplatz in Oberbilk und der Verbleib am Corneliusplatz - haben sich laut Bonin als nicht geeignet erwiesen. Für die Einlagerung des Pavillons werden laut Bonin mehr als 430 000 Euro fällig, für die Verschrottung 210 000 Euro, Kaufinteressenten gebe es nicht.

Die Politik muss sich noch beraten. Im Ausschuss tendierte die SPD zu einer zentrumsrumsnahen Lösung, bei der CDU gab es Stimmen für den Kamper Acker und den Kaiserteich, die FDP sprach sich für die Verschrottung aus, weil dies die günstigste Lösung sei.

(RP)
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