Düsseldorf-Pempelfort Bombenentschärfung war logistische Herausforderung
Düsseldorf · Die Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die am vergangenen Mittwoch bei Bauarbeiten an der Schlossstraße gefunden worden war, ist am Samstag planmäßig entschärft worden. Eine besondere logistische Herausforderung stellte dabei die Evakuierung des St. Vinzenz-Krankenhauses und des Katharina-Labouré-Altenheims dar.
Für die Altenheim-Bewohner begann der Samstagmorgen deshalb besonders früh, damit sie ab 8 Uhr abgeholt werden konnten. Zwar funktionierte der Abholplan der Feuerwehr, "vor allem aufgrund begrenzter Aufzugkapazitäten war es aber eine Herausforderung, zu koordinieren, wer wann wo sein musste", berichtet Holger Götze-Koch, Leiter der Einrichtung. Denn von 168 Bewohnern sind fast alle auf Rollstühle oder Rollatoren angewiesen, viele zudem dement. Auch das St. Vinzenz-Krankenhaus hatte frühzeitig mit der Planung begonnen: Viele Patienten konnten entlassen werden, ein Intensiv-Patient war bereits am Freitag ins Augusta-Krankenhaus verlegt worden. Die übrigen 39 Patienten wurden am Samstag ins Marien-Hospital gebracht.
Darüber hinaus mussten etwa 2000 Menschen im Gefahrenbereich A ihre Wohnungen für die Zeit der Entschärfung räumen. Weitere 9500 Menschen im Gefahrenbereich B waren angewiesen, in den Häusern zu bleiben und sich nicht in der Nähe der Fenster aufzuhalten. Die meisten Anwohner nahmen die Einschränkungen gelassen, viele kamen bei Familie oder Freunden unter. In die zentrale Betreuungsstelle an der Graf-Recke-Straße kamen nur etwa 30 Anwohner. Mit leichter Verzögerung war der Gefahrenbereich A gegen 12.45 Uhr geräumt und auch im Gefahrenbereich B hielt sich pünktlich mit den Sperrungen ab 13 Uhr niemand mehr auf der Straße auf.
Mit der Entschärfung konnte daher schon wenige Minuten vor 14 Uhr begonnen werden. Nach einer etwa zehn Minuten Verzögerung konnte sie um 14.35 abgeschlossen und die Straßen gegen 15 Uhr wieder freigegeben werden.