Düsseldorf Politiker kritisieren die Zahl der Nachtflugbewegungen

Düsseldorf · Die Bezirksvertretung 5 hat sich von der Flughafen Düsseldorf GmbH die aktuellen Zahlen zu den Nachtflugbewegungen vorstellen lassen. Demnach gab es 2014 rund 9800 Landungen zwischen 22 und 6 Uhr, der Großteil davon (8600) in der Zeit von 22 bis 23 Uhr. Die Zahlen für das Jahr 2015 dürften noch höher ausfallen.

 2014 gab es am Flughafen 9800 Landungen zwischen 22 und 6 Uhr, alleine 8600 in der Zeit von 22 bis 23 Uhr.

2014 gab es am Flughafen 9800 Landungen zwischen 22 und 6 Uhr, alleine 8600 in der Zeit von 22 bis 23 Uhr.

Foto: Popp-Sewing

Bis einschließlich September wurden bereits über 8200 Nachtlandungen registriert, 7110 davon lagen in der Zeit zwischen 22 und 23 Uhr. "Dieses Jahr gibt es wirklich nur eine schlechte Performance", sagt Veronika Bappert vom Flughafen. Verantwortlich dafür seien viele verschiedene Faktoren, auf die der Flughafen selbst oft keinen Einfluss nehmen könne. Streiks, ungünstige Wetterlagen, Verspätung bei einer Bombenentschärfung und Personalmangel bei der Abfertigung und den Sicherheitskontrollen würden dazu gehören. "Pro Tag fehlen beispielsweise 50 bis 80 Personen bei den Sicherheitskontrollen, was zu langen Schlangen und Verspätungen führt", sagt Bappert.

Zu dem Engpass sei es gekommen, da die Bundespolizei die steigenden Anforderungen falsch eingeschätzt und so das Personal zu knapp bemessen hätte. Bis April kommenden Jahres soll nun der Personalmangel in beiden Bereichen behoben werden. "Jeder Nachtflug ist eine Störung in der Schlafphase und davon sind viele Bürger in der Einflugschneise betroffen. Sie interessieren die Gründe dafür nicht. Es liegt in der Verantwortung des Flughafens, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass alles reibungslos abläuft. So wie es ist, ist es nicht akzeptabel", sagt Bernhard von Kries, Fraktionsvorsitzender der CDU in der BV5.

Der Flughafen verspricht sich eine Entspannung der Situation, wenn die flexiblere Nutzung der zweiten Startbahn genehmigt würde. Ein Antrag dazu wurde im Februar eingereicht. Bisher muss der Flughafen eine Woche vorher anmelden, wie er die erlaubten 56 Stunden auf der zweiten Bahn verteilt. Künftig will der Airport die Zeiten spontan einsetzen dürfen, um nicht vorhersehbaren Engpässen begegnen zu können.

Die Politiker sind aber gegen solch eine Regelung, denn sie befürchten, dass bei einer Umverteilung auch eine Zunahme der Starts und Landungen erfolgen wird. Da viele weitere Nachfragen zum Vortrag den Rahmen der Sitzung gesprengt hätten, einigten sich die Fraktionen darauf, weitere Fragen und Anregungen schriftlich an den Flughafen zu stellen.

(RP)
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