Düsseldorf Prozess um Misshandlung autistischer Kinder beginnt

Düsseldorf/Hilden · Monatelang sollen Erzieher einer Kirchen-Einrichtung autistische Kinder systematisch misshandelt haben. Nun startet der Prozess.

 Das Unternehmen Educon gehörte zur Zeit der Misshandlungen zur Graf-Recke-Stiftung.

Das Unternehmen Educon gehörte zur Zeit der Misshandlungen zur Graf-Recke-Stiftung.

Foto: centertv

Und das sechs Jahre nach Bekanntwerden des Misshandlungsskandals in der Jugendhilfe-Einrichtung in Hilfen. Fünf ehemalige Mitarbeiter müssen sich ab Donnerstag in Düsseldorf vor Gericht verantworten. Sie sollen autistische Kinder im Alter von 9 bis 15 Jahren in Wohngruppen des Unternehmens Educon mit umstrittenen Therapie-Methoden über Monate gequält haben.

So wurde den Kindern das Essen verweigert, sie wurden tagelang eingesperrt oder über längere Zeit fixiert. Dies soll zu Verletzungen und schweren psychischen Schäden bei den Kindern geführt haben. Die rabiate Praxis wurde auf über 200 Stunden Videomaterial dokumentiert.

Verhandelt wird am Düsseldorfer Landgericht gegen die frühere Leiterin einer Wohngruppe in Hilden, ihren Ehemann und drei weitere ehemalige Erzieher. Ihnen wird unter anderem schwere Körperverletzung, Misshandlung Schutzbefohlener und Freiheitsberaubung vorgeworfen.

Educon war damals eine Tochter der evangelischen Graf-Recke-Stiftung, die eine der ältesten diakonischen Einrichtungen Deutschlands ist. Nach Bekanntwerden des Skandals wurde Educon aufgelöst und in die Stiftung integriert.

(lai/dpa)
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