Düsseldorf Das Puppen-Rätsel ist angeblich gelöst
Düsseldorf · Seit dem Wochenende spekuliert ganz Düsseldorf, wer in der Stadt seltsame Puppen in Kindergröße aufgestellt hat. Die "Bild"-Zeitung hat das Rätsel offenbar gelöst: Die Puppen stammen demnach aus Monheim.
Wie die "Bild" am Dienstag berichtete, soll eine Frau aus Monheim die Puppen auf dem Sperrmüll entsorgt haben. Jemand anderes soll sie dann offenbar genommen und sich mit dem Aufstellen in der Stadt einen Scherz erlaubt haben. Am Dienstagabend vergangener Woche hatte die 75-Jährige zwei Puppen mit ihrem Sperrmüll vor die Tür gestellt. Einen Tag später waren die Puppen weg, der Müll aber noch da.
Angefangen hatte das Rätselraten um die Puppen mit einem Foto in der Facebookgruppe "Nett-Werk Düsseldorf". Iris Wie aus Wersten postete dort am Freitag ein Foto von zwei Puppen, die beim ersten Hinblick aussehen wie echte Kinder, die weinen. Die gleiche Puppe wurde wenig später auch am Volksgarten gesichtet.
Danach gab es eine Welle der Spekulationen, wer die Puppen dort aufgestellt hat und was sie bezwecken sollen. Sollen sie Autofahrer abschrecken? Sind sie Kunst oder hat sich jemand einfach einen Scherz erlaubt? Wir wissen es nicht.
Was wir wissen ist jedoch, dass es genau solche Puppen mit Pappmaché-Gesicht und karierter Jacke bei Ebay für 30 Euro zu kaufen gibt. Das erklärt auch, warum weitere Bilder bei Facebook auftauchten, die die gleiche Puppe beispielsweise neben einer Wodka-Flasche liegend zeigen. Ein DJ mit dem Künstlernamen "Pretty de Luxe" fand bereits vor fünf Jahren auf einem Festival die sogenannte "Puppe ohne Gesicht" und nahm sie mit nach Hause. Er fand sie so lustig, dass er ihr eine eigene Facebookseite widmete und sie mal neben der Wodkaflasche oder mal mit Riesensonnenbrille abfotografierte.
Die Puppen sind also nicht allein ein Düsseldorf-Phänomen. In den USA sind ähnliche Puppen als "Hide and Seek Dolls" oder "Time Out Dolls" (Auszeit) bekannt. Das Hände vors Gesicht halten ist eine typische Pose der kuriosen Puppe. Auch der Puppendoktor Marcel Offermann aus Neuss sieht Ähnlichkeiten zu den Puppen aus den USA. Die "Time Out Dolls" sind zwar auch in Deutschland zu erhalten, unter Puppenliebhabern aber kaum verbreitet. "Deshalb gehe ich davon aus, dass sie eigens für die aktuelle Aktion gekauft wurden", sagte Offermann unserer Redaktion.
Nachdem wir unsere Leser aufriefen, uns bei der Spurensuche zu helfen, tauchten sogar Bilder von weiteren mysteriösen Puppen auf, die am Straßenrand liegen. So erschreckte sich beispielsweise eine Gladbacherin, als sie vergangene Woche eine offenbar tote Frau im Gebüsch liegen sah. Beim näheren Hingucken stellte sich heraus: Es handelte sich um eine Schaufensterpuppe.
Haben Sie in Ihrer Stadt auch seltsame Puppen gesehen? Schreiben Sie uns gerne an duesseldorf@rp-digital.de.
