Prozess in Düsseldorf Angeklagte sollen Frauen brutal zur Prostitution gezwungen haben

Düsseldorf · Sie sollen Rumäninnen nach Deutschland gelockt haben, um sie zur Prostitution zu zwingen. Gehorchten die Frauen nicht, drohten sie, ihre Kinder umzubringen. Nun hat gegen vier Rumänen der Prozess in Düsseldorf begonnen.

Drei junge Rumäninnen sollen mit falschen Versprechungen ins Rheinland gelockt und teilweise brutal zur Prostitution in Bordellen gezwungen worden sein. Zu diesen Vorwürfen schweigen die Angeklagten in Düsseldorf bislang.

Vor dem Düsseldorfer Landgericht verweigerten die vier rumänischen Angeklagten am Mittwoch die Aussage. Die Anklage wirft ihnen in unterschiedlicher Konstellation Zuhälterei, Vergewaltigung, Körperverletzung und Drogendelikte vor.

19 Stunden täglich im Bordell

So soll eine junge Frau mit der Aussicht auf einen Job nach Düsseldorf gelockt worden sein. Hier angekommen, seien ihr die Papiere abgenommen worden. Dann sei sie dazu gezwungen worden, ihren Körper bis zu 19 Stunden täglich in verschiedenen Bordellen zu verkaufen. Widerstand sei mit Prügel und mindestens einer Vergewaltigung sowie der Drohung gebrochen worden, ihre Kinder umzubringen. Einer der Angeklagten habe sie mit einer Machete bedroht, stellte die Staatsanwaltschaft beim Prozessauftakt fest.

Fast alle Einnahmen seien ihr abgenommen worden. Mit Hilfe eines Freiers sei ihr schließlich die Flucht gelungen. Zwei weitere Frauen seien mit der "Loverboy"-Masche unter Vortäuschung einer Liebesbeziehung von einem jungen Rumänen nach Düsseldorf gelockt worden.

(sef/lnw)
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