Altweiber-Bilanz in der Region Sanitäter in Düsseldorfer Altstadt verletzt - Schlägereien in Köln

Düsseldorf · In Düsseldorf kümmerten sich Polizisten nachts noch vereinzelt um Ruhestörer und Randalierer. Ein Sanitäter wurde verletzt. Zum Vergleich in Köln: Dort war die Polizei auch in der Nacht zum Freitag beschäftigt. "Schlägereien haben wir noch jede Menge", sagte ein Polizeisprecher am frühen Morgen. Die Rettungskräfte mussten gegen 2.30 Uhr noch rund 60 Einsätze abarbeiten.

 Auch Clowns müssen ihre Tasche öffnen: Die OSD-Mitarbeiter Nina Fink und Matthias Urban kontrollieren, ob das Glasverbot eingehalten wird.

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Foto: Andreas Bretz

An Weiberfastnacht feierten Zehntausende Menschen in den Innenstädten. Bis zum Freitagmorgen wurden in Köln 973 Rettungsdiensteinsätze gemeldet. Das sind 17 Prozent mehr als im Vorjahr. 2014 waren es 828 Einsätze gewesen. Dies entspricht nahezu dem Dreifachen wie an einem durchschnittlichen Tag in Köln.

In der Domstadt mussten nach Polizeiangaben insgesamt 100 Personen in Gewahrsam genommen werden. 16 Personen wurden in Köln vorläufig festgenommen. Die Beamten legten 178 Strafanzeigen vor, überwiegend wegen Körperverletzungsdelikten. 23 Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte wurden verzeichnet sowie 8 Raubdelikte. 198 Platzverweise mussten in Köln ausgesprochen werden.

Auch in Aachen kam es nachts zu kleineren Prügeleien und Streitigkeiten. Vier Polizisten wurden bei den Einsätzen leicht verletzt, wie ein Polizeisprecher in Aachen sagte.

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Friedlicher Karnevalsstart in Krefeld

In Krefeld bilanzierte die Polizei einen insgesamt friedlichen Karnevalsauftakt. Es kam allerdings vereinzelt zu Rangeleien und Streitigkeiten, bei denen jedoch keine Person schwer verletzt wurde. Neben einigen Sachbeschädigungen und Ruhestörungen durch zu laute Karnevalsmusik, wurden bei Verkehrskontrollen in der Nacht zu Freitag wegen Fahren unter Alkoholeinfluss insgesamt drei Personen der Führerschein entzogen.

Feuerwehr Düsseldorf meldet 672 Einsätze

672 Einsätze und Transporte im Rettungsdienst bis zum Freitagmoregn um 7 Uhr meldete die Feuerwehr Düsseldorf für das gesamte Stadtgebiet. So viele Möhnen und Jecken wie noch nie waren auch wegen des sonnigen Wetters in die Altstadt gekommen, um ausgelassen, aber überwiegend friedlich zu feiern. Im Vorjahr lag die Zahl laut Angaben der Feuerwehr bei 593 Einsätzen.

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Drei Mal (2014: 10 Mal) musste der Notarzt in den Unfallhilfsstellen tätig werden. Im unmittelbaren Zusammenhang mit Karneval standen 423 (2014: 326) der Einsätze. Wegen übermäßigem Alkoholkonsums mussten 65 (2014: 15) unter 18-Jährige behandelt werden. Bei den chirurgischen Behandlungen handelte es sich um Platz- und Schürfwunden durch Sturz, Zusammenstöße, Auseinandersetzungen und Schnittverletzungen. Der örtliche Schwerpunkt lag in der Altstadt.

Ein Rettungssanitäter vom Arbeiter Samariterbund (ASB) wurde verletzt. Er wollte Verbandmaterial vom Einsatzfahrzeug holen und erhielt einen Schlag ins Gesicht. Kurzzeitig war der Mann bewusstlos. Eine Untersuchung im Krankenhaus ergab eine Gehirnerschütterung. Der Helfer musste aber nicht über Nacht im Krankenhaus bleiben und konnte zur Genesung nach Hause entlassen werden.

Insgesamt hatten Polizei und Ordnungsdienst die Lage am Freitag weitestgehend im Griff. Es ist gerade mal Mittag und der als Polizist verkleidete junge Mann kann sich kaum noch aufrecht halten. Er lehnt in der Bolker Straße an einem Stromkasten und lässt das kleine Schnapsfläschchen, das er soeben geleert hat, auf den Boden fallen. Sein Pech: Er macht es vor den Augen des städtischen Ordnungsdienstes OSD - und das Fläschchen ist aus Glas.

OSD-Mitarbeiterin Nina Fink fordert ihn auf, das Stück zu entsorgen. Denn Glas ist an den Tagen des Straßenkarnevals in der Altstadt verboten. Vor fünf Jahren wurde das Verbot eingeführt - "und wir hatten vom ersten Tag an deutlich weniger Verletzte", sagt OSD-Chef Holger Körber. Wenn jetzt zwischen Bolker Stern und Rathaus-Vorplatz jemand betrunken auf den Boden fällt, ist er zumindest vor Schnittverletzungen ziemlich sicher. An mehreren Kontrollpunkten an den Altstadteingängen müssen die Jecken Taschen öffnen. Haben sie Glasflaschen dabei, können sie den Inhalt in einen Plastikbecher umschütten.

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Flaschensammler freuen sich über die Ausbeute in den aufgestellten Tonnen. Mit 220 Leuten war der OSD gestern im Einsatz, davon 100 von externen Sicherheitsdiensten. Sie kontrollierten nicht nur, dass keine Glasflaschen in der Enge des jecken Trubels in die Altstadtgassen geschummelt werden, sondern auch, ob der Jugendschutz eingehalten wurde und ob Gastronomen sich an das Verbot des Verkaufs von Glasflaschen und den Außenausschank in Gläsern hielten. Insgesamt blieb es trotz des schönen Wetters gemäßigt.

Auch OSD-Chef Körber zog am Abend eine positive Bilanz, konnte eine gute Tat vermelden: Über Facebook wurde eine Frau ermittelt, die ihren Geldbeutel verloren hatte - sie konnte ihn, allerdings ohne Geld und Handy, beim OSD abholen.

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(rl / dr)
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