Siebenjähriger verstorben Düsseldorfer Notfallpraxis will Todesumstände klären
Düsseldorf · Im Fall des Siebenjährigen, der am zweiten Weihnachtstag nach einer Notoperation offenbar an einer Blutvergiftung starb, hat die Notfallpraxis eine schnellstmögliche Klärung angekündigt.
Die Mutter des Kindes hatte schwere Vorwürfe gegen die Praxis erhoben, in der sie mehrmals mit einem Medikament nach Hause geschickt worden sei. Die Symptome ihres Sohnes seien nicht beachtet worden. Bereits am Sonntag hatte die Staatsanwaltschaft aufgrund der Berichte der Mutter eine Untersuchung von Amtswegen eingeleitet.
Ein Sprecher der Notfallpraxis, die von einem aus niedergelassenen Düsseldorfer Ärzten bestehenden Verein betrieben wird, erklärte am Montag im Namen von Vorstand und Geschäftsleitung der Praxis: "Wir bedauern den Tod des Jungen sehr." Ob und inwieweit die Notfallpraxis involviert sei, müsse "durch weitere Recherchen eruiert" werden.
In der vom "Verein Notdienst Düsseldorfer Ärzte" organisierten Praxis, die sich als eigenständige Einrichtung in den Räumen des Evangelischen Krankenhauses (EVK) befindet, arbeiteten die zum jeweiligen Notdienst eingeteilten Ärzte eigenverantwortlich. Aus Gründen der Schweigepflicht und des Datenschutzes nähmen sie nach Dienstende alle Behandlungsunterlagen mit, sodass die Praxis keinerlei Möglichkeit habe, diese einzusehen.
Am Dienstag werde die Verwaltung feststellen, bei welchen Ärzten der Junge zur Untersuchung war. "Diese können dann zu den ärztlich-medizinischen Fakten und Abläufen befragt werden", sagte der Sprecher. Im Falle des Verdachts auf Behandlungsfehler könnten auch die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein und die Ärztekammer eingeschaltet werden.