Stadtrat in Düsseldorf Düsseldorf soll neuen Strand bekommen

Düsseldorf · Seit zehn Jahren kämpfen die Grünen für ein Badeschiff in Düsseldorf. Nachdem diese Idee jetzt offenbar gescheitert ist, soll es 2018 einen Party-Strand geben. Am Donnerstag behandelt der Stadtrat das Thema.

Das Rheinufer, hier am Landtag, ist bei Sonne ein beliebter Ort. Die Grünen wollen, dass die Stadt einen Standort für einen Strand sucht.

Das Rheinufer, hier am Landtag, ist bei Sonne ein beliebter Ort. Die Grünen wollen, dass die Stadt einen Standort für einen Strand sucht.

Foto: Andreas Endermann

Berlin ist in Deutschland das große Vorbild, aber auch Paris, Wien oder Antwerpen haben Badeschiffe. Städte, die auf solche urbanen Angebote und eine besondere Lebensqualität setzen, haben ihr Image dadurch verbessert. In Düsseldorf haben die Grünen schon vor zehn Jahren einen ersten Vorstoß für ein solches Projekt gemacht, damals aber waren sie in der Opposition. Jetzt, als Mitglied der Ampel-Stadtregierung an der Seite von SPD und FDP, wagen sie einen neuen Anlauf.

Nunmehr soll nach dem Willen der Fraktion "eine Variante eines Stadtstrandes mit gastronomischen und kulturellen Angeboten ohne Badeschiff ermöglicht werden". Düsseldorf fehle seit dem Ende des "Monkey's Island", das bis 2006 auf der Hafenspitze im Medienhafen viele Besucher anzog, ein urbaner Stadtstrand mit moderner Aufenthaltsqualität, so die Grünen.

Veranstalter wie Sven Kukulies, der gerade das Open-Air-Kino am Rhein aufbaut und über 16 Jahre Eventerfahrung am Strom verfügt, bestätigen das. "Der Bedarf ist da. Mich würde ein solches Konzept interessieren." Er habe an seinem Kino nicht umsonst einen Beach-Club angelegt. Dieser wurde gestern eröffnet. Für ein Badeschiff hatten sich unter anderem die Macher der Musikfestivals "Open Source" und "New Fall" interessiert.

Das Badeschiff war gescheitert, weil der Wasserstand des Rheins um mehr als sechs Meter schwanken kann und die Besucher im Medienhafen vor die Kaimauern schauen würden. Der zweite mögliche Standort nördlich der Rheinterrasse, wo in einem geschützten Bereich die Restaurantschiffe liegen, schied auch aus praktischen Gründen aus. Bei Niedrigwasser würde das Schiff aufsetzen. Ein Andocken an den Auslegern im Rhein selbst kommt nicht in Frage, da der Rhein eine Bundeswasserstraße ist.

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Ein künstlich aufgeschütteter Sandstrand am Rhein wäre eine Alternative - Paris bietet ein solches Angebot an der Seine schon lange. Uwe Kerkmann, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, hält viel von der neuen Idee. Sie passe zur Internationalität der Stadt und den vielen Arbeitskräften, auch und vor allem aus dem Ausland. Wichtig sei, dass die Politik sich beim Standort einig sei, denn am Rhein gebe es immer wieder Nutzungsbeschränkungen, etwa im Rheinpark oder am Burgplatz.

Die Grünen könnten sich zum Beispiel den Strand am Unteren Rheinwerft in der Nähe des Landtags vorstellen. Sie hoffen darauf, dass die Stadt so schnell arbeitet, dass bereits im kommenden Mai der Sand aufgeschüttet ist und der Strand eröffnet werden kann. Die Grünen wünschen sich zudem Bemühungen der Stadtverwaltung um weitere, ähnliche Attraktionen. "In Düsseldorf könnten weitere Projekte geprüft werden, die das moderne urbane Leben widerspiegeln", heißt es im Antrag, dem sich die Bündnispartner angeschlossen haben.

Der Erfolg dürfte aber davon abhängen, ob sich diesmal ein privater Partner findet. Denn dass die Stadt den Betrieb des Strandes komplett allein finanziert, dürfte angesichts der knappen Stadtkasse keine Mehrheit finden. Von der Finanzierung will auch die CDU-Opposition ihre Zustimmung abhängig machen. Auch die Union kann der Idee grundsätzlich aber einiges abgewinnen. "Das ist eine schöne Sache, die gut zur Stadt passt", sagt Fraktionschef Rüdiger Gutt.

(RP)
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