Doppelmord in Bilk Staatsanwaltschaft prüft Vorwürfe gegen Düsseldorfer Kripo

Düsseldorf · Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf prüft, ob die fehlerhafte Ermittlung der Kriminalpolizei nach einem Doppelmord im vergangenen Jahr im Stadtteil Bilk den Tatbestand der Strafvereitelung erfüllt.

In Gießen läuft seit Januar 2017 ein Mordprozess gegen Tuba S. (links, verdeckt von ihren Verteidigern).

In Gießen läuft seit Januar 2017 ein Mordprozess gegen Tuba S. (links, verdeckt von ihren Verteidigern).

Foto: Geilhausen, Stefani

Ein Sprecher der Behörde bestätigte eine entsprechende Information des Gießener Landgerichts. Dort ist derzeit die mutmaßliche Serientäterin Tuba S. angeklagt, im April 2016 einen Rentner in Gießen und im Mai die 86-jährige Jole G. und deren Tochter Silvia F. in Düsseldorf ermordet zu haben.

Der Doppelmord an den Frauen war von Kriminalbeamten in Düsseldorf als erweiterter Suizid behandelt worden. Auf eine Spurensicherung war verzichtet, Hinweisen der Familie nicht nachgegangen worden.

Verwandte der beiden ermordeten Frauen hatten Ende Mai vor Gericht schwere Vorwürfe gegen die Polizisten erhoben. Außerdem hatte der Rechtsmediziner, der die Leichen untersucht hatte, im Zeugenstand erklärt, der Tod der beiden Frauen in Bilk sei "nicht der einzige Fall, in dem es um ein Tötungsdelikt ging und wo die Kripo das anders gesehen hat". Der Gutachter sagte, es habe "ein Dutzend Fälle" gegeben, in denen den Hinweisen der Rechtsmediziner nicht weiter nachgegangen worden sei.

(sg)
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