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Düsseldorf Stadt geht autofreie Mühlenstraße 2016 an

Düsseldorf · Bei einem Informationsabend werden verschiedene Vorschläge vorgestellt. Auch Anwohner sollen sich mit Ideen beteiligen.

 Im Gewirr der Bauzäune leicht zu übersehen: Das Schild mit rotem Kreis auf Weiß verbietet mit Ausnahmen die Durchfahrt in der Mühlenstraße.

Im Gewirr der Bauzäune leicht zu übersehen: Das Schild mit rotem Kreis auf Weiß verbietet mit Ausnahmen die Durchfahrt in der Mühlenstraße.

Foto: Endermann

Es ist eines jener Verkehrsschilder, die tatsächlich seit Jahren stehen, aber einfach nicht wahrgenommen werden - weil sich keiner dran hält. In der Mühlenstraße, die in der Altstadt von der Heinrich-Heine-Allee abzweigt, steht an der Kreuzung zur Neubrückstraße das Verkehrszeichen 250. Roter Kreis auf weißer Fläche. Bis zum Burgplatz sind Fahrzeuge verboten - mit Ausnahme von Anliegern, Taxis und Radfahrern. Das Schild aber wird einfach ignoriert: Parkplatzsucher, Showfahrer rollen Richtung Rhein, um dort auf dem Platz eine Runde zu drehen, dann geht's zurück. Mit den Kneipen auf beiden Seiten ist Publikum garantiert. Beliebt ist deshalb auch das Parken in Zweiter Reihe.

Geht es nach der Politik im Rathaus, soll damit bald Schluss sein. Bereits unter schwarz-gelber Stadtregierung gab es die Pläne, die Mühlenstraße weitgehend autofrei und damit zu einer Flaniermeile zu machen, die Ampel-Mehrheit aus SPD, Grünen und FDP hat das vor einem Jahr in ihrem Kooperationsvertrag bekräftigt. Nach Abschluss der Arbeiten zum Stadthaus (ist fertig) und Andreasquartier (2016), so steht es in dem Papier, sollen konkrete Maßnahmen wie bauliche Veränderungen oder versenkbare Poller umgesetzt werden.

"Das müssen wir im neuen Jahr schwerpunktmäßig angehen", sagt Martin Volkenrath (SPD), Vorsitzender des Verkehrsausschusses. Vor allem müssten Lösungen für die verschiedenen Probleme gefunden werden. Dazu gehören zum Beispiel die Fragen, ob versenkbare Poller die richtige Lösung sein können, ob der Taxi-Platz auf dem Burgplatz erhalten bleibt oder ob alle Parkplätze an der Mühlenstraße abgeschafft werden, um den Parksuchverkehr einzudämmen.

All das soll bei einem Informationsabend diskutiert werden, den die Stadt im ersten Quartal 2016 plant. "Derzeit werden die verschiedenen Varianten für die Bereiche Parken, Verkehrsberuhigung und Taxen ausgearbeitet", sagt Bernd Thomas, Referent im Verkehrsdezernat. Bürger und Anlieger seien ausdrücklich aufgefordert, sich dabei mit Vorschlägen und Anregungen einzubringen.

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Der Prozess könnte spannend werden, denn selbst in der Ampel sind sich nicht alle in allen Punkten einig. Während Volkenrath offen die Möglichkeit ins Spiel bringt, den Taxi-Stand zu verlegen - an die Maximilian-Weyhe-Allee oder an die Fritz-Röber-Straße hinter der Akademie - gehen die Verkehrsexperten von FDP und Grünen davon aus, dass er bleibt. "Ich muss den halten, aber sicherstellen, dass die Taxen nicht wie heute die ganze Mühlenstraße zustellen", sagt Norbert Czerwinski (Grüne). Das müsse baulich gelöst werden.

Czerwinski plädiert wie Manfred Neuenhaus (FDP) dafür, die Parkplätze wegzunehmen. "Sonst bekommen wir den Parksuchverkehr nie aus dieser Straße", sagt Neuenhaus. Hinzu kämen die Ehrenrunden-Dreher. "Für Fußgänger ist das sehr unübersichtlich." Der Liberale befürwortet deshalb die Lösung mit versenkbaren Pollern. In Holland werde das in vielen Städten praktiziert - mit elektronischen Chips für Taxisfahrer oder Anwohner, mit deren Hilfe der Weg für kurze Zeit freigemacht wird. Auch mit einem Behindertenausweis sei die Durchfahrt möglich.

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Einig sind sich die Ampel-Partner darin, dass eine Lösung rasch gefunden werden muss: Das Verkehrskonzept müsse jetzt auf den Weg gebracht werden, damit es zügig nach Abschluss der Bauarbeiten umgesetzt werden könne.

(dr)
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