Zugefrorene Gewässer Düsseldorfs Stadtteiche bekommen "Eisleitern"

Düsseldorf · Langanhaltende Temperaturen bis zu sechs Grad unter Null lassen die Teiche in Düsseldorf gefrieren. Doch nicht nur Kinder geraten dadurch in Gefahr. Der Frost macht auch den Obdachlosen Probleme.

Auf der Landskrone am Kö-Bogen und auf anderen städtischen Gewässern bilden sich jetzt Eisschichten. Wer sie betritt, riskiert sein Leben.

Auf der Landskrone am Kö-Bogen und auf anderen städtischen Gewässern bilden sich jetzt Eisschichten. Wer sie betritt, riskiert sein Leben.

Foto: pfw

Rettungshilfe Die Stadt warnt vor dem Betreten der Eisflächen, das Gartenamt verteilt vorsorglich gelbe, dreieinhalb Meter lange "Eisleitern" zur Rettung eingebrochener Personen an den Gewässern - die allerdings in diesem Jahr schon in zwei Fällen gestohlen wurden. Wöchentliche Kontrollen sollen laut Gartenamtsleiterin Doris Törkel dafür sorgen, dass die Leitern unter anderem an der Landskrone, am Volksgartenteich sowie im Zoo- und Ostpark verfügbar bleiben. 33 Leitern sollen allein in der Innenstadt verteilt werden und jeweils an den Warnschildern zu finden sein.

Deutsche Bahn Viele Obdachlose flüchten sich bei der Kälte in öffentlich zugängliche Gebäude wie Bahnhöfe. "Von unserer Seite aus wird das geduldet", sagt Bahn-Sprecher Stefan Deffner. "Wenn in den Bahnhöfen jemand schläft, dann lassen wir ihn schlafen." Eine gesundheitliche und soziale Betreuung gebe es am Düsseldorfer Bahnhof aber nicht, dafür sei die Bahnhofsmission zuständig.

Rheinbahn Anders hält es die Rheinbahn, in deren U-Bahnhöfen auch Obdachlose Schutz suchen. "In der Stadt gibt es ein breites Angebot an Unterkünften", sagt Sprecher Georg Schumacher. Daher werde nicht geduldet, dass Menschen in den U-Bahnhöfen ihr Lager beziehen. Zudem sei alles besser, als auf einem zugigen Bahnsteig zu übernachten, der ohnehin nur bis ein Uhr geöffnet habe. "Wir jagen aber niemanden weg", versichert Schumacher. Die Sicherheitskräfte seien auch dazu da, sich um Fahrgäste zu kümmern, die Hilfe benötigten. Dazu gehörten Schumacher zufolge auch Obdachlose. Sie würden notfalls Feuerwehr, Polizei oder Unterkünfte kontaktieren, keiner werde "einfach vor die Tür gesetzt". Der Sprecher warnt davor, in Tunneln Schutz zu suchen, da auch außerhalb der Betriebszeiten Wartungs- und Überführungsfahrten stattfänden.

(bur)
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