Linie 701 zum ISS Dome Endlich startet die DEG-Straßenbahn in Düsseldorf

Düsseldorf · Am Sonntag geht in Düsseldorf die Verlängerung der 701 zum ISS Dome in Betrieb. Darauf haben nicht nur Eishockey-Fans und Konzertbesucher lange gewartet. Von dem 30-Millionen-Euro-Projekt soll auch das Gewerbegebiet profitieren.

Die 701 verkehrte bereits im Testbetrieb. Ab Sonntag dürfen Fahrgäste mitfahren.

Die 701 verkehrte bereits im Testbetrieb. Ab Sonntag dürfen Fahrgäste mitfahren.

Foto: Bretz, Andreas

Der ISS Dome und das Gewerbegebiet an der Theodorstraße sind ab Sonntag an das Bahn-Netz der Rheinbahn angebunden - mehr als zehn Jahre nach der ersten Ankündigung. 2,2 Kilometer Schienen und drei neue Haltestellen gehen in Betrieb. Das sind die wichtigsten Fakten zum größten Verkehrsprojekt seit der Wehrhahn-Linie:

Zum ISS Dome kommt man jetzt mit der Bahn Eigentlich sollte die neue Strecke schon mit der Eröffnung des Dome 2006 in Betrieb gehen. Es folgte ein Endlos-Provisorium mit Bussen. Jetzt können sich unter anderem die Eishockey-Fans freuen: Zu Spielen der DEG verkehren die Bahnen künftig im Fünf-Minuten-Takt bis "Sternstraße" (Pempelfort). Ein 80 Meter langer Bahnsteig ermöglicht eine Abfertigung von zwei Zügen. Zusätzlich gibt es einen Pendel-Bus zum Unterrather S-Bahnhof. Dies gilt auch für Konzerte und andere Veranstaltungen. Der Verein zeigt sich dankbar - und hofft auf neue Zuschauer. "Die Anbindung verbessert noch einmal das 'Erlebnis DEG´", sagt Stefan Adam, Geschäftsführer der DEG Eishockey GmbH. Der Dome als Heimstätte der Mannschaft rücke gefühlt noch näher an Düsseldorf heran. "Ich bin gespannt auf die neuen Effekte."

Das Gewerbegebiet an der Theodorstraße ist besser angebunden Die Theodorstraße gilt als "Entwicklungsgebiet". Die Stadtspitze erhofft sich, dass sich weitere Firmen und mehr Einzelhandel niederlassen. Viele Unternehmen sind aber bereits rund um den Dome beheimatet, darunter der Röhrenhersteller Vallourec, der Stahlhändler Hoberg & Driesch, die BMW-Niederlassung oder der Sojasaucen-Produzent Kikkoman. Im April ist der Gebäudedienstleister ISS dazugekommen, jenes Unternehmen, das als Namenssponsor des Dome fungiert. 200 Mitarbeiter sind in Rath tätig, bald kommen 100 dazu. "Wir sind sehr stolz darauf, dass die Haltestelle vor unserer deutschen Hauptverwaltung gegenüber vom ISS Dome unseren Namen trägt", sagt Deutschland-Chef Alexander Granderath. Die Anbindung steigere die Attraktivität der Firma als Arbeitgeber. "Sie hat zudem einen positiven Einfluss auf unser Sponsoring für den ISS Dome."

Die Fahrt in die Innenstadt dauert rund 20 Minuten Die Linie 701, die bislang am Rather S-Bahnhof endet, fährt bis zur neuen Endhaltestelle "Hülserhof" weiter und dreht in einer Wendeschleife. Tagsüber verkehrt sie im 20-Minuten-Takt. Die Fahrt vom Dome bis zur Schadowstraße, wo der Umstieg in die Wehrhahn-Linie möglich ist, dauert 22 Minuten. Die 701 endet am Steinberg in Bilk (34 Minuten). Die Haltestelle Rath wird umgebaut, daher halten die Bahnen vorerst nicht.

Ein Konflikt um ein Grundstück verzögerte den Bau Immer wieder war Stauchaos vor dem Dome ein Ärgernis, immer wieder wurde die 701-Strecke angekündigt. Offizieller Grund für die Verzögerung war ein Konflikt um ein Grundstück. Kurz nach der Kommunalwahl 2014 vermeldete die Stadt die Einigung. Der 30 Millionen Euro teure Bau gelang in engem Zeitplan.

Am Eröffnungstag ist gleich ein DEG-Spiel Zum Start am Sonntag gibt es nicht nur eine Feierstunde, sondern gleich einen Praxistest: Die DEG spielt ab 16.30 Uhr im Dome gegen die Augsburger Panther - mit dem neuen Pendelverkehr.

(arl)
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