Düsseldorf Theatermuseum soll geschlossen werden

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Kulturdezernent Lohe will die Sammlung an ein anderes Museum angliedern. Er warnt aber vor einem zu harten Sparkurs in der Kultur.

 Das Theatermuseum soll aus dem Hofgärtnerhaus ausziehen.

Das Theatermuseum soll aus dem Hofgärtnerhaus ausziehen.

Foto: Endermann

Die Stadt will das Theatermuseum im Hofgärtnerhaus aufgeben. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe spricht sich dafür aus, die Sammlung an ein anderes Institut anzugliedern. "Dadurch können wir einige hunderttausend Euro pro Jahr sparen." Unklar ist, ob die Stadt das historische Gebäude im Hofgarten, in dem das Museum seit 1988 ansässig ist, anders nutzen kann. Als wahrscheinlicher gilt ein Verkauf.

Die Sammlung zur Geschichte der Bühnen soll nach den Plänen des Dezernenten in einem anderen Museum weiter gepflegt und in Wechselausstellungen gezeigt werden. In Frage kommen dafür Film- oder Stadtmuseum. Das Museum soll auch Räume im neuen Bibliotheksgebäude bekommen. Eine Dauerausstellung wird es aber wohl nicht mehr geben. Das weitere Vorgehen soll im Kulturentwicklungsplan entschieden werden, den die Stadt derzeit erstellen lässt.

Fusions-Pläne abgelehnt

Ein Auszug des Museums wird schon länger diskutiert - genau wie andere Fusions-Pläne in der Kultur. Das Aus für das Theatermuseum trägt Lohe mit, eine andere Idee lehnt er aber ab. Das Hetjens-Museum brauche das Gebäude in der Carlstadt, da das Museum Kunstpalast über keine zusätzliche Fläche für die Keramik-Sammlung verfüge. "Organisatorisch kann man die Museen zusammenlegen, räumlich aber nicht", sagt Lohe.

Die Ausgaben für Bühnen, Museen und Bibliotheken gehören zu den freiwilligen Leistungen, könnten also deutlich gekürzt werden. Deshalb gibt es in der aktuellen Spardebatte diverse Planspiele. Der Kulturdezernent meldet sich dazu jetzt zu Wort. Mit dem Aus für das Theatermuseum treibt er einen konkreten Sparvorschlag voran - warnt aber zugleich vor den Folgen eines Kurses, der alle Institute treffen würde. "Eine weitere, größere pauschale Kürzung könnten wir nicht einfach auffangen", sagt Lohe. "Dann wackeln Konstrukte, die wir mühsam aufgebaut haben."

Wirtschaftlicher Umgang mit Kulturetat

Er sieht die Politik in einer "historischen Verantwortung". Der Kulturetat sei mit einer Höhe von 123,5 Millionen Euro (2015) im Vergleich nicht unverhältnismäßig hoch. "Wir gehen mit den uns anvertrauten Mitteln sehr wirtschaftlich um", sagt Lohe. "Das ist gut und richtig investiertes Geld in die Gesellschaft." Er wehrt sich auch gegen den Vorwurf, in der Kultur gebe es keinen Sparwillen. "Wir haben schon einiges erheblich heruntergefahren", so Lohe. Allein der Kunstpalast, das größte städtische Museum, habe in den vergangenen fünf Jahren ein Drittel seiner Ausgaben eingespart.

(arl)
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