Düsseldorf Wird Ex-Manager von Bombardier Rheinbahn-Chef?

Düsseldorf · Michael Clausecker gehört zu den zwei Kandidaten, die noch im Rennen sind. Der Zweite ist Michael Feller aus Essen.

Endspurt bei der Suche nach einem neuen Rheinbahn-Chef: Nach Informationen der Rheinischen Post sollen nur zwei der zuletzt vier Kandidaten im Rennen sein. Dabei soll es sich zum einen um Michael Feller, derzeit Vorstand der Essener Verkehrsgesellschaft (EVAG), sowie um Michael Clausecker, früherer Deutschlandchef des Bahn-Produzenten Bombardier, handeln. Zwei weitere Kandidaten, eine Juristin aus Berlin und ein Vorstandsmitglied der Verkehrsbetrieb in Nürnberg, sollen ihre Bewerbungen zurückgezogen haben.

Auch Luiz Castrillo, Vorstand des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), soll in einer früheren Runde unter den Kandidaten gewesen sein, aber ebenfalls zurückgezogen haben. Er wird als potenzieller Nachfolger von Feller bei der EVAG gehandelt, falls der tatsächlich Rheinbahn-Chef werden sollte. Zuletzt hatte Feller das heftig dementiert, auch seitens der Arbeitnehmervertreter stößt er dem Vernehmen nach auf Kritik - die Dienstleistungsgewerkschaft hatte ihm erst vor wenigen Wochen Tarifflucht vorgeworfen. Es ging um geplante Ausgliederungen. Aus gewerkschaftsnahen Kreisen ist zu hören, die Arbeitnehmer würden Feller am Ende aber doch mitwählen. Sollte Castrillo, der ein SPD-Parteibuch hat, ihm an der Spitze der EVAG folgen, ist davon auszugehen, dass die Sozialdemokraten seinen VRR-Posten aus den eigenen Reihen nachbesetzen werden. Der zweite Vorstand, Martin Husmann, ist CDU-Mitglied.

Als aussichtsreich für die Spitze der Rheinbahn und somit als Nachfolger von Dirk Biesenbach gilt auch Clausecker. Er war seit Dezember 2011 Mitglied und seit 30. März 2012 Vorsitzender der Geschäftsführung der Bombardier Transportation GmbH, vergangenes Jahr trennte man sich - im Zuge von Zusammenlegungen und Einsparungen, hieß es zur Begründung. Clausecker arbeitet seitdem als Unternehmensberater, war auch als möglicher Flughafenchef in Berlin im Gespräch. Zuvor hatte der Diplom-Betriebswirt, er studierte in Stuttgart, unter anderem bei Daimler-Benz, der Treuhandanstalt (wie Oberbürgermeister Thomas Geisel), der Deutsche Waggonbau AG sowie bei Siemens gearbeitet. Er gilt als Top-Manager und erfüllt die Erwartungen, bei Finanzen und Strategie gut aufgestellt zu sein.

Über die Personalie wird der vierköpfige Präsidialausschuss, der am Samstag tagt, eine Vorentscheidung treffen, die dann dem Rheinbahn-Aufsichtsrat (nächste Sitzung am 18. September) vorgelegt wird.

(dr)
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