Japan-Tag 2017 in Düsseldorf Einkaufen in Little Tokyo

Düsseldorf · Zwischen Düsseldorfer Altstadt und Hauptbahnhof gibt es nicht nur Sushi und Bubble Tea. Wer genauer hinschaut, findet kleine, interessante Geschäfte zum Stöbern. Ein Rundgang durch das Japan-Viertel in Düsseldorf.

Düsseldorf: Einkaufen im Japan-Viertel
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Einkaufen im Japan-Viertel in Düsseldorf

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Foto: Lisa Schrader

Auf den ersten Blick ist Shopping im Japan-Viertel so, wie man es sich vorstellt. Sushi-Läden reihen sich aneinander, vor den hochpreisigen Restaurants stehen die Menschen um die Mittagszeit gerne eine halbe Stunde Schlange. Selbst Bubble Tea, ein furchtbar süßes Getränk auf der Basis von schwarzem oder grünen Tee, hat hier überlebt. Doch zwischen Hauptbahnhof und Altstadt finden sich auch die Geschäfte, die nicht nur von Touristen und Geschäftsleuten in der Mittagspause besucht werden.

Traditionelle japanische Dekoration und Mitbringsel werden beim Kyoto-Fachhandel in der Immermannstraße verkauft. "Japaner kaufen vor allem gerne Kleinigkeiten, Glücksbringer für Freunde oder Geschäftspartner", sagt Hidenori Yoshimatsu. Kleine Tierfiguren aus Porzellan oder Lampions in Kugelfischform bevölkern die Auslage.

Beliebt ist außerdem grüner Tee und Matchatee, extra dafür hat Yoshimatsu einen zweiten Laden direkt nebenan eröffnet. Dort gibt es Teebecher in verschiedenen Formen und Farben, dazu die klassischen japanischen Teekannen. Kostenpunkt: bis zu 160 Euro. Günstiger ist da der "Tee to go" für 2,80 Euro.

Gegenüber im Takagi-Buchhandel finden sich natürlich Regale voll Mangas, hier bekommen die Kunden aber auch Bücher japanischer Autoren, die es sonst in Deutschland kaum gibt, japanische Schulbücher oder die japanische Übersetzung der Harry-Potter-Reihe.

Im Hanaro-Supermarkt eine Straße weiter führt Jung-Keun Hyeon bei der Frage nach den japanischen Spezialitäten zielstrebig zum Süßigkeitenregal. Hier gibt es Riegel aus Bohnengelee, Bonbons oder Kit-Kat in den Geschmacksrichtungen grüner Tee, Sojasauce und Wasabi. Außerdem wichtig in der japanischen Küche: Reis. "Japaner essen gerne dreimal am Tag Reis", sagt Hyeon, der stellvertretender Leiter des Marktes. Den Reiskocher bietet der Hanaro-Markt daher in verschiedenen Größen, die Familienausgabe kocht das Essen für 26 Personen.

Auch Kuchen aus Reis, Reisbällchen für den Nachtisch und der Reiswein Sake finden sich in der Auslage. Entscheiden können sich die Kunden für den klassischen Sake, den Sake mit Fruchtgeschmack "für die Frauen" und die kleine Portion zum unterwegs trinken. "Wenn der Deutsche sein Bier auf der Straße trinkt, trinkt der Japaner eben seinen Sake", sagt Hyeon.

Reis und Sake sind über Japan hinaus bekannt, eher ungewöhnlich ist das Konzept der japanischen Reinigung. Doch Tarar Sikandar Hayat, der Besitzer der Wäscherei Hayato, klärt auf: Das Waschmittel werde aus Japan importiert, es sei besonders schonend und umweltverträglich, auch die Technologie, mit der die Wäsche behandelt wird, sei einzigartig japanisch. "Japaner tragen oft sehr teure Kleidung, zum Teil auch handgemacht, die braucht besondere Pflege", sagt Hayat.

Hayat hat zwei Jahre in einer japanischen Wäscherei gelernt, dann brachte er die Technik nach Europa. Heute führt er Geschäfte in den Niederlanden, Deutschland und Belgien. Auf die Qualität seiner Arbeit ist er sehr stolz. "Die Japaner sind sehr detailverliebt, wir achten daher auf viele Details, auf die Knöpfe, auf den Fellbesatz und das Innenfutter", sagt Hayat und muss doch zugeben: "An die Detailversessenheit in Japan, an die kommen wir nicht ganz ran."

Auf dem Blog "Ryukoch" gibt es eine Karte, auf der zahlreiche japanische Restaurants in Düsseldorf verzeichnet sind. Die Macher des Blogs haben die Restaurants getestet, geben Empfehlungen und bewerten das Preis-Leistungsverhältnis. Hier geht es zum Blog.

(lis)
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