Brunnen in Düsseldorf Zwei Kö-Platanen sollen fallen, um den Triton zu schützen

Düsseldorf · Zwei Platanen drücken gegen die Mauern des Tritonenbrunnens an der Düsseldorfer Königsallee. Fast fünf Jahre lang wurde diskutiert, ob sie gefällt werden müssen oder nicht. Am Montag soll ihr Schicksal besiegelt werden.

 Die letzten beiden Platanen am Nordende der Kö drücken gegen die Seitenmauern des Tritonenbrunnens.

Die letzten beiden Platanen am Nordende der Kö drücken gegen die Seitenmauern des Tritonenbrunnens.

Foto: Bretz

"Der Beschluss ist absolut überfällig", sagt Peter Wienen, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Königsallee. Schon seit 2012 bemühten sich die Anlieger um eine Beseitigung der Bäume, da deren Stämme gegen die Mauern drücken und sich die Mauern immer stärker zur Seite neigen. Außerdem sind Pfosten der Balustraden gebrochen und weisen Risse auf. Der damalige Oberbürgermeister Dirk Elbers bat jedoch darum, das Thema erst nach der Kommunalwahl in Angriff zu nehmen - mit Baumfällungen auf der Kö sammelt man keine Sympathiepunkte bei Wählern.

Da sich die Mauern aber immer weiter neigten, wurden Baustellen-Schutzzäune aufgestellt. Zudem musste von einer Mauer eine Schmuckvase aus Sicherheitsgründen entfernt werden, da sie aus dem Lot gedrückt wurde.

Obgleich eigentlich klar war, dass sich das Problem nur verschlimmern würde, schaltete die Stadt gleich drei Gutachter ein. Die Hoffnung: Vielleicht ließen sich ja Baum- und Denkmalschutz vereinen. Die Experten sollten nach Möglichkeiten suchen, die Mauer instandzusetzen und gleichzeitig die Bäume zu erhalten. So fand man beispielsweise heraus, dass es an der westlichen Platane bei starkem Wind eine Wechselwirkung zwischen Baum und Mauer gibt - "der Baum steht am östlichen Ende einer Düse". Ergebnis unter dem Strich: Ohne Mauern, die zur Sanierung abgebaut werden müssen, stehen die Bäume nicht mehr verkehrssicher. Also müssen sie fallen. Es gibt Ersatzpflanzungen im Hofgarten.

Die Kosten für die neue Gründung des Denkmals und seine Wiederherstellung werden auf 125.000 Euro beziffert. Sie können aber um 30 Prozent höher ausfallen, heißt es vorsichtig in der Entscheidungsvorlage.

(ujr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort