Self-Service-Terminals im Test Düsseldorfer können ihre Ausweise jetzt selbst machen

Düsseldorf · Termin machen, Passfoto schießen lassen, ins Bürgerbüro rennen, warten... Das soll bald in Düsseldorf vorbei sein. Die Stadt testet Self-Service-Terminals der Bundesdruckerei. Damit können Düsseldorfer ihre Pässe praktisch selbst machen.

 Personaldezernent Andreas Meyer-Falcke zeigt, wie die gespeicherten Daten beim Mitarbeiter ankommen.

Personaldezernent Andreas Meyer-Falcke zeigt, wie die gespeicherten Daten beim Mitarbeiter ankommen.

Foto: Stadt/Uwe schaffmeister

Die Tage von Fotos aus dem Passbildautomaten, die unfreiwillig komisch sind, weil der Drehhocker nicht die richtige Höhe hatte, sind gezählt. Die Stadt testet zurzeit für vier Wochen drei verschiedene Geräte, die bei der Beantragung von Personalausweisen und Reisepässen den städtischen Mitarbeitern einen Teil der Arbeit abnehmen. Das aktuell verwendete Gerät im Dienstleistungszentrum an der Willi-Becker-Allee 7 ist ein so genanntes Self-Service-Terminal (SST) der Bundesdruckerei.

Wenn sich der Kunde davor aufstellt, nimmt das Terminal Maß und steuert die passende Höhe für das Foto an. Welche Arbeitsschritte nacheinander zu absolvieren sind, sagt dann eine freundliche Frauenstimme an: "Bitte lesen Sie die Nutzungsbedingungen. Bitte schauen Sie in den Spiegel." So geht es weiter bis zum Fingerabdruck und der Unterschrift, bis es heißt: "Ihre Daten wurden erfolgreich erfasst." Außer auf Deutsch können die Vorgaben von den Kunden auch auf Englisch, Türkisch, Französisch, Spanisch, Russisch und Chinesisch abgerufen werden.

Der ganze Vorgang dauert nur wenige Minuten und soll dem Kunden Zeit ersparen, erklärt Personaldezernent Andreas Meyer-Falcke: "Der zusätzliche Weg zum Fotografen entfällt und die Aufenthaltsdauer beim Sachbearbeiter verringert sich deutlich." Bei 100.000 Reisepässen und Personalausweisen, die pro Jahr neu beantragt werden, sei eine Ersparnis von zwei Minuten pro Dokument ein erheblicher Gewinn, so Meyer-Falcke.

Der Mitarbeiter ruft anschließend nur noch die Daten auf, prüft die Authentizität und übernimmt sie für den Antrag. Während der vierwöchigen Testphase kostet die Nutzung des Terminals den Bürger nichts. Wie teuer die Gebühr für den Service künftig sein wird, steht noch nicht fest. Meyer-Falke weist aber darauf hin, dass sie günstiger sein wird als die Kosten für ein Passfoto aus dem Automaten. Je nach Bedarf und Akzeptanz durch die Bürger soll das Angebot an weiteren Self-Service-Terminals sukzessive ausgebaut werden. Als nächstes sollen Anwohnerparkausweise über die Terminals beantragt werden können. Die Stadt sei damit auf dem Weg zum E-Government einen guten Schritt weiter, so der Dezernent.

(RP)
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