Düsseldorfer Lokalradio Schlechter Empfang für Antenne-Hörer wegen neuer Antenne

Düsseldorf · Das Lokalradio sendet sein Programm seit Ende März von einem neuen Sendemast in Gerresheim. Hunderte Hörer beklagen nun, dass sie Antenne Düsseldorf viel schlechter oder gar nicht mehr empfangen können.

 Antenne-Düsseldorf-Chefredakteur Christian Zeelen vor dem Sendemast am Rotthäuser Weg

Antenne-Düsseldorf-Chefredakteur Christian Zeelen vor dem Sendemast am Rotthäuser Weg

Foto: Andreas Bretz

Düsseldorfs lokaler Radiosender Antenne Düsseldorf hat aktuell mit Empfangsproblemen zu kämpfen. Hörer aus verschiedenen Stadtteilen um das Zentrum und im Norden beklagen nach einem Umzug des Sendemasts, dass sie das Lokalradio in ihren Wohnungen oder Büros nur noch mit Störungen oder stellenweise gar nicht empfangen können. Rund 400 von ihnen haben sich bereits gemeldet. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Problem zu beheben", sagt Antenne-Chefredakteur Christian Zeelen. Die Rheinische Post Mediengruppe hält Anteile an dem Sender.

Hintergrund des Problems ist ein Umzug der Sendeantenne. Diese stand bislang recht zentral auf dem früheren Gebäude der Oberpostdirektion an der Sohnstraße, das nun aber abgerissen wird. Einen neuen Standort fand Antenne dann deutlich weiter östlich auf einem Turm am Rotthäuser Weg in Gerresheim, der auch bereits mit anderen Sendern bestückt ist. Seit dem 22. März wird das Programm des Lokalradios von dort aus gesendet. "Leider hat sich gezeigt, dass der Empfang in einigen Teilen der Stadt sich deutlich verschlechtert hat", sagt Zeelen.

Probleme unter anderem in Flingern, Friedrichstadt, Pempelfort

Das betrifft entgegen den Erwartungen weniger den Düsseldorfer Süden, auch im Linksrheinischen ist der Empfang - wohl auch dank einer zusätzlichen Stützfrequenz - insgesamt sehr gut. Probleme gibt es dagegen besonders in Flingern, Mörsenbroich, Düsseltal, Friedrichstadt, Pempelfort und Unterrath; selbst nachdem die Antenne nach einem ersten Testlauf optimiert worden war. "Es hat sicherlich auch etwas damit zu tun, dass der neue Turm deutlich weiter oben als der frühere auf einem Berg steht", so Zeelen. Die Probleme treten besonders in geschlossenen Räumen auf, also beim Radiohören zuhause oder im Büro.

Der Sender arbeitet nun intensiv daran, eine Lösung für das Problem zu finden. Er hat dabei das Recht auf seiner Seite: Im Landesmediengesetz steht, dass die flächendeckende UKW-Verbreitung des Lokalsenders zu gewährleisten ist. Dennoch ist es auch keine Option, kurzerhand die Sendeleistung zu erhöhen: "Es ist eben auch vorgeschrieben, dass wir als Lokalsender nicht weit in andere Sendegebiete ausstrahlen dürfen", so Zeelen.

Düsseldorfs Nähe zur Grenze sorgt zudem dafür, dass man beim Blick auf die genutzten Frequenzen immer auch die niederländischen Nachbarn im Auge haben muss. "Es ist also ein hochkomplexes Problem, an dessen Lösung viele Seiten beteiligt sind." Die Landesanstalt für Medien hat bereits zugesagt, dass sie sich intensiv bemühen will, die Probleme rasch beizulegen. Eine Möglichkeit wäre die Einrichtung einer Stützfrequenz für das betroffene Gebiet.

Tipp: Antenne per App oder online hören.

Allerdings fällt der Ärger ausgerechnet in eine Zeit, in der die zuständigen Behörden mit einer Reihe anderer Probleme befasst sind. So kämpfen deutschlandweit aktuell viele Sender um ihre Ausstrahlung über UKW, weil der Dienstleister Media Broadcast sich aus dem Geschäft mit terrestrischen UKW-Antennen und Sendestationen zurückzieht und diese an private Investoren verkauft hat. Diese verlangen nun höhere Preise, vielerorts kommt es zu Streitigkeiten.

Bis Antenne Düsseldorf die Löcher im UKW-Netz gestopft hat, rät Chefredakteur Zeelen dazu, auch über die anderen möglichen Wege den Sender zu hören. So gibt es eine App für mobile Empfangsgeräte, zudem kann das laufende Programm über die Internetseite des Senders gestreamt werden unter der Adresse www.antenneduesseldorf.de.

(RP)
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