Düsseldorf Düsseldorfer Rektorin wehrt sich gegen Versetzung

Düsseldorf · Die Leiterin einer Düsseldorfer Schule soll an das städtische Gymnasium der Nachbarstadt Hilden versetzt werden, möchte aber nicht dorthin. Auch aus der Elternschaft des Hildener Helmholtz-Gymnasiums regt sich Widerstand. Die Bezirksregierung will die Versetzung "aus zwingenden dienstlichen Gründen" aber auf jeden Fall durchsetzen - notfalls zwangsweise, was als äußerst ungewöhnlicher Schritt gilt.

An der Düsseldorfer Schule, die aus Gründen des Datenschutzes nicht genannt werden darf, soll es nach RP-Informationen Konflikte zwischen der Rektorin und der Elternschaft gegeben haben. Diese sollen zum jetzigen Schritt geführt haben. Die Schulleiterin selbst ist krankgeschrieben und war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, ebenso wenig wollte sich Schuldezernent Burkhard Hintzsche zu dem Verfahren äußern. Eine Sprecherin der Bezirksregierung erklärte auf Anfrage, das Stellenbesetzungs-Verfahren sei noch nicht abgeschlossen. Für die Düsseldorfer Schule bedeutet das, dass, sobald die Versetzung verfügt ist, die Schulkonferenz einen neuen Rektor bestimmen kann. Dies ist aber frühestens nach den Sommerferien möglich.

In Hilden wird das Verfahren sehr kritisch beobachtet. "Die Bezirksregierung versucht, ein Problem an einer Düsseldorfer Schule über die Stadtgrenze nach Hilden zu verschieben", sagt der dortige Schuldezernent Reinhard Gatzke. Die erweiterte Schulkonferenz in Hilden habe normalerweise ein Wahlrecht bei der Stellenbesetzung: "Das wurde uns durch die Aufhebung der Ausschreibung genommen." Die Nachbarstadt hat hatte ihr Gymnasium in den vergangenen Jahren für mehr als elf Millionen Euro saniert. "Wir brauchen eine Persönlichkeit, die unsere Schule gerne leiten möchte mit Herz und Verstand", sagt Gatzke. Die Schulkonferenz des Gymnasiums hat die Bezirksregierung einstimmig aufgefordert, die Schulleiterstelle erneut auszuschreiben.

Die entscheidende Frage ist nun, wie sich die Rektorin verhält. Sollte sie gegen die auch von ihr unerwünschte Versetzung klagen, könnte sich das Verfahren über Jahre hinziehen. Für die Hildener bedeutet dies unter Umständen, dass sie ebenso lange auf eine neue Schulleitung warten müssen.

(RP)
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