Geschäft mit russischem Milliardär Düsseldorfer spürt Hitlers Auto auf

Der Düsseldorfer Oldtimer-Händler Michael Fröhlich hat den Original-Wagen Adolf Hitlers aufgespürt. Im Auftrag eines russischen Milliardärs recherchierte der 59-Jährige zwei Monate lang. Denn wo sich die Nobelkarosse des Diktators befand, wusste kaum jemand.

Düsseldorfer spürt Hitlers Wagen auf
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Es war zweifellos ein großer Auftrag - und ein ungewöhnlicher gleich dazu. Als ihn der Anruf erreichte, war Fröhlich zunächst hin- und hergerissen. "Es war mir unangenehm", erzählt der Oldtimer-Experte, der mit Hitler eigentlich nichts zu tun haben wollte.

Doch Fröhlich, der schon früher Autos nach Russland geliefert hatte, machte sich auf die Suche. Die letzte zumindest Insidern bekannte Spur war das Casino-Hotel "Imperial Palace" in Las Vegas. Dort wurde der Wagen jedoch nicht ausgestellt, sondern stand im Keller. Nach dem Tod des Besitzers ging der Mercedes 770 zusammen mit fünf weiteren Wagen von Nazigrößen wie Außenminister Joachim von Ribbentrop in eine Privatsammlung nach München.

Nun wurde Fröhlich in der Nähe von Bielefeld fündig. Er ist sich sicher, dass es sich bei dem Wagen auch wirklich um das Modell handelt, mit dem Hitler bei Paraden die Ovationen des Volkes entgegennahm. Mercedes bestätigte Fröhlich auf Anfrage die Übereinstimmung der Produktionsnummern bei dem dunkelblauen, fast schwarz scheinenden Fahrzeug.

Verkauf noch diese Woche

Die potenziellen Käufer machten sich sofort auf den Weg nach Deutschland. In den Verhandlungen sicherten sie sich alle sechs Fahrzeuge. Der Preis spielte dabei wohl nur eine untergeordnete Rolle. "Davon haben die am Anfang gar nichts gesagt", erzählt der Händler. Auf welche Summe sich die Parteien einigten, wollte Fröhlich nicht verraten. Im Laufe der Woche soll das Geschäft endgültig über die Bühne gebracht werden.

Doch damit hat sich die Angelegenheit für Michael Fröhlich noch nicht erledigt. Die russischen Auftraggeber wollen nämlich nur Hitlers Wagen und maximal einen weiteren selbst behalten. Die anderen soll der Düsseldorfer nun möglichst gewinnbringend verkaufen.

Um Interessenten braucht sich Fröhlich dabei vermutlich nicht zu sorgen. Von ursprünglich 80 Fahrzeugen sind nur noch 25 erhalten. Die wiederum sind auf der Welt verteilt. Außer den Fahrzeugen, die Fröhlich nun veräußern soll, steht keins zum Verkauf.

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