Düsseldorf Düsseldorfs große Projekte für 2015

Düsseldorf · Der längste Tunnel am Kö-Bogen und die neue U-Bahn werden fertig. Zudem will die Stadt teure Grundstücke verkaufen.

Düsseldorf: Düsseldorfs große Projekte für 2015
Foto: Capricorn

Mancher wird es kaum glauben, aber auch Großprojekte und die durch sie verursachten Verkehrsprobleme können ein Ende haben: Mit dem Bau der Kö-Bogen-Tunnel und der Wehrhahnlinie stehen zwei gigantische Projekte vor ihrem Abschluss. Im Verlauf des Sommers soll der längste der vier neuen Tunnel eröffnet werden, er führt in Nord-Süd-Richtung von der Hofgartenstraße zur Berliner Allee und zur Immermannstraße. Mit dem Gewusel vor den Libeskind-Bauten und P & C hat es dann ein Ende.

 Die sechs U-Bahnhöfe der Wehrhahn-Linie - hier die Station an der Jacobistraße - werden künstlerisch gestaltet.

Die sechs U-Bahnhöfe der Wehrhahn-Linie - hier die Station an der Jacobistraße - werden künstlerisch gestaltet.

Foto: Stadt Düsseldorf

Dann wird auch immer deutlicher, wie alles aussehen wird, wenn es fertig ist. Ab Mai 2015 beginnen die Arbeiten für die Neugestaltung der Oberfläche in dem Bereich zwischen Königsallee, Martin-Luther-Platz, Immermannstraße, Theatermuseum und Libeskind-Bauten. Bis 2018 soll alles fertig sein.

Bereits 2015 wird der Ost-Teil der nördlichen Königsallee neu gestaltet. Vom Corneliusplatz werden nach und nach die Baucontainer verschwinden. Auch der Info-Pavillon soll im Sommer an seinen endgültigen Standort versetzt werden (Kosten des Umzugs: zirka 800 000 Euro) - wohin, steht noch nicht fest. Der Corneliusplatz könnte somit bald wiederhergestellt sein: mit Schalenbrunnen und Magnolienbäumen.

Auch die Bauarbeiten für die Tiefgarage der Schadow Arkaden unter dem Martin-Luther-Platz sollen nur noch unterirdisch laufen. Die Neugestaltung des Platzes könnte ebenfalls bereits 2015 starten.

Die Wehrhahn-Linie, jene 3,4 Kilometer lange Stadtbahnstrecke zwischen Wehrhahn und S-Bahnhof Bilk, wird in der zweiten Jahreshälfte fertig. Über Monate findet ein Testbetrieb statt, damit die erwarteten 53 000 Passagiere am Tag die Strecke auch sicher nutzen können. Vom Fortgang der Arbeiten hängt ab, ob die Inbetriebnahme vor dem Weihnachtsgeschäft gelingt oder doch erst nach der Karnevalssession 2015/'16 stattfindet. Dann wäre der 20. Februar der Starttag für die neue Route.

Die Stadtplaner treiben im neuen Jahr Großvorhaben im Wohnungsbau voran. Das Baurecht etwa für das Glasmacherviertel in Gerresheim (1400 Wohnungen) oder das Quartier M hinter dem Hauptbahnhof (mehr als 1000 Wohnungen) soll geschaffen werden, so dass einem Baustart im Folgejahr nichts mehr im Wege steht. Parallel starten andere große Bauvorhaben, etwa das Casa Stupenda im Medienhafen durch Investor Immofinanz.

Kurz vor Weihnachten hat bei Oberbürgermeister Thomas Geisel ein Spitzentreffen mit der Bahn AG stattgefunden, um nach Jahren der Lethargie bei der Umgestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes vor dem Hauptbahnhof voranzukommen. Laut Planungsdezernent Gregor Bonin besteht die Bahn aus Gründen der Refinanzierung auf Verkaufsständen auf dem Platz. Diese Angebote will Bonin in die Vorgaben für einen neuen Wettbewerb integrieren. Der soll in der ersten Jahreshälfte beschlossen werden, in der zweiten soll das Ergebnis vorliegen.

Bei der Umgestaltung des Viertels zwischen Bahnhof und Kö werden im ersten Halbjahr verkehrliche Baumaßnahmen durchgeführt, das Projekt Ekiso (Entwicklungsgebiet Innenstadt Süd-Ost) nimmt also Fahrt auf. Auch Zwischennutzungen von leerstehenden Geschäften sollen für Leben sorgen, ein Ideenbuch wird im ersten Quartal abgeschlossen. Ganz wichtig: Die neue Stadtspitze will ernst machen mit dem Versprechen, mehr in den Stadtteilen zu tun. Für Garath ist eine große Planungswerkstatt vorgesehen, bei der Anlieger, Händler und Bürger auf breiter Basis miteinander diskutieren können. Ob Flächen verdichtet oder auch Hochhäuser abgerissen werden: "Alles ist offen, es gibt keine Denkverbote", sagt der Planungsdezernent.

Dessen Aufgabe besteht auch darin, städtische Immobilien zu veräußern. Ein Grundstück am Nordende der Roßstraße soll 25 Millionen Euro bringen, das ehemalige Straßenverkehrsamt an der Rather Straße ebenfalls einen zweistelligen Millionenbetrag.

(RP)
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