Düsseldorf Duschverbot wegen hoher Legionellen-Werte

Düsseldorf · Das Wohnhochhaus Pandion d'Or in Pempelfort hat die Stadtverwaltung in den letzten Monaten wegen Problemen mit dem Feuerwehraufzug und der Brandmeldeanlage beschäftigt. Aktuell ist das Gesundheitsamt wegen erhöhter Legionellenwerte eingeschaltet.

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Foto: AP

Der Grenzwert liegt bei 100 KBE pro 100 ml (koloniebildende Einheiten pro Milliliter), im Hochhaus wurden 300 KBE gemessen. Größer sind die Probleme in einem anderen Pandion-Objekt in Oberkassel, wie unsere Redaktion jetzt erfuhr: Im Parkside 2 im Belsenpark wurde in einer Wohnung ein Legionellenwert von mehr als 12.000 KBE festgestellt.

Auf Weisung des Düsseldorfer Gesundheitsamtes hat die Pandion Servicegesellschaft, die für die Eigentümergemeinschaft an der Ria-Thiele-Straße die Hausverwaltung übernommen hat, ein Duschverbot für das Gästebad der betreffenden Wohnung ausgesprochen. Das Schreiben liegt unserer Redaktion vor. Als Vorsichtsmaßnahme habe man zudem das Verbot ausgeweitet auf drei weitere Wohnungen, die von derselben Wasserleitung versorgt werden.

Bei Legionellen handelt es sich um stabförmige Bakterien, die sich in stehendem Wasser vermehren. Wird beispielsweise beim Duschen mit Legionellen-Keimen belasteter Wasserdampf eingeatmet, können sie eine spezielle Form der Lungenentzündung verursachen. In Wohnhäusern gibt es eine Untersuchungspflicht auf Legionellen.

"Man kann mit Legionellen belastetes Wasser jedoch trinken oder sich die Hände damit waschen", sagt Klaus Göbels, der Leiter des Gesundheitsamtes, und gibt auch Eltern damit Entwarnung. Gefährlich seien aber die Legionellen in den Aerosolen, jenen kleinen fest-flüssigen Schwebeteilchen, wie sie beim Duschen versprüht werden.

Pandion vermutet, dass "der Grund für die Grenzwertüberschreitung in besagter Wohnung in einem unsachgemäßen Nutzerverhalten liegt", so Sprecherin Anja Ludwig. Würden Wasserleitungen nicht regelmäßig genutzt, könnten sich innerhalb der Leitung Legionellen übermäßig vermehren. Ein Sachverständiger für die Gefährdungsanalyse und weitere Maßnahmen sei eingeschaltet. Das Duschverbot können "voraussichtlich sehr kurzfristig aufgehoben werden".

(ujr)
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