Uniklinik Düsseldorf Ebola-Verdacht bestätigt sich nicht

Düsseldorf · Entwarnung in Düsseldorf: Der Verdacht, dass ein Mann aus Guinea möglicherweise mit dem Ebola-Virus infiziert ist, konnte nicht bestätigt werden. Der Patient wurde in der Nacht zu Montag von Bochum nach Düsseldorf gebracht, weil er verdächtige Symptome gezeigt hatte.

Ebola-Verdacht: Patient von Bochum nach Düsseldorf verlegt
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Am Sonntagabend war der Mann aus Guinea wegen einer möglichen Infektion von der Feuerwehr Düsseldorf unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen und unter der Leitung von Dr. Frank Sensen vom Düsseldorfer Gesundheitsamt von Bochum in die Uniklinik der Landeshauptstadt Düsseldorf transportiert worden. Dort wurde der Patient in einer Sonderisolierstation der höchsten Sicherheitsstufe untergebracht. Der Transport wurde von sechs Feuerwehrwagen und zwei Polizeifahrzeugen begleitet.

Wie Stadt und Uniklinik am Montagmittag mitteilten, waren die wesentlichen Kriterien für den Verdacht auf eine Ebolaerkrankung erfüllt: Aufenthalt in einem Ausbreitungsgebiet, Kontakt mit erkrankten Personen und Fieber.

In Zusammenarbeit von Uniklinik mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg wurde eine PCR- Diagnose erstellt, das Ergebnis fiel negativ aus. Dieses Analyseverfahren wird für die sichere Erkennung von Virusinfektionen angewendet. PCR steht für Polymerase-Kettenreaktion; sie zählt zu den wichtigsten Methoden der modernen Molekularbiologie.

Patient bleibt weiter in Uniklinik

Nun können die Sicherheitsvorkehrungen an der Uniklinik wieder heruntergefahren werden, der Patient muss jedoch weiterbehandelt werden. Um was für eine Erkrankung es sich bei dem Mann handelt, ist jedoch noch nicht bekannt.

"Ich bin froh, dass sich der Ebola-Verdacht nicht bestätigt hat und wünsche dem Patienten gute Genesung. Ich danke allen Beteiligten für ihren gut vorbereiteten und professionellen Einsatz", sagte Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke. Auch Klinikdirektor Dieter Häussinger zeigte sich nach der Entwarnung erleicht: "Transport, Aufnahme, Diagnostik und Versorgung in der Sonderisolierstation haben reibungslos funktioniert. Der aktuelle Fall war der erste Patient, der in der Sonderisolierstation der Uniklinik aufgenommen wurde."

So sieht die Sonderisolierstation in Düsseldorf aus
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Foto: dpa, fg

In der Uniklinik gibt es eine hochmoderne und von der Außenwelt völlig abzuriegelnde Station, deren drei Hochinfektionsbetten Bestandteil des Seuchenalarmplans des Landes Nordrhein-Westfalen sind. Zusätzlich zur medizinischen Expertise der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie wird durch bauliche und technische Vorkehrungen höchste Sicherheit gewährleistet. Eine komplette intensivmedizinische Betreuung inklusive künstlicher Beatmung und Dialyse der Patienten ist möglich.

In der Sonderisolierstation können eine vollständige Abschirmung des Sicherheitsbereichs sowie eine Steuerung der Luftströme durch mehrere gestaffelte Unterdruckstufen vorgenommen werden, um einen Übertritt gefährlicher Keime in die Umgebung sicher zu vermeiden. Des Weiteren verhindert eine spezielle Vorrichtung zum Auffangen und Sterilisieren der Abwässer aus der Sonderisolierstation, dass derartige Krankheitserreger in das Abwassersystem gelangen können. Mit diesen baulichen Maßnahmen ist ein vollständiger Schutz der Patienten, der Besucher und des behandelnden Personals gewährleistet.

"Für einen solchen Verdachtsfall gibt es einen Routineplan, der eingehend geübt wurde", erklärte Andreas Meyer-Falcke.

(jj)
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