Reisholz Edeka-Raub: Dritter Täter gefasst

Düsseldorf · Zwei Tage nach dem spektakulären Überfall auf den Edeka-Markt in Reisholz sind alle drei Täter in Haft. Nach der Vernehmung der beiden 17- und 18-jährigen Lüdenscheider, die bei ihrer rasanten Flucht vor der Polizei bei einem Autounfall festgenommen wurden, hatte die Kripo genügend Hinweise auf einen Komplizen, den sie am Sonntag stellte.

 Mit diesem Auto flüchteten die jungen Männer.

Mit diesem Auto flüchteten die jungen Männer.

Foto: RP, Thomas Bußkamp

Auch die Lüdenscheider Polizei ist froh über die Verhaftungen. Denn seit gestern steht fest, dass das Trio zwei Tage vor Weihnachten mit der gleichen Masche einen Supermarkt in Lüdenscheid ausgeraubt hat. Kopf der kleinen Bande soll ein 18 Jahre alter Gymnasiast sein, der noch bei den Eltern wohnt.

Im Lüdenscheider Hit-Markt hatte er gejobbt, als dort ein bewaffneter Räuber auftauchte, dem der Schüler die Tür zum Tresorraum öffnete. Im Düsseldorfer Gefängnis gab er inzwischen zu, was die Polizei schon damals geahnt hatte: Der Job war Teil eines ausgeklügelten Plans, der den jungen Kriminellen 45 000 Euro eingebracht haben soll. Davon finanzierten sie unter anderem die Ausflüge mit Mietwagen, bei denen — so vermuten die Ermittler — neue Tatorte ausgekundschaftet wurden.

In Düsseldorf hatte der 18-Jährige sein Supermarkt-Wissen genutzt, sich als Angestellter einer Partnerfirma ausgegeben, um zum Marktleiter vorzudringen, dem er dann mit einer Bombe drohte. Dabei sei er freundlich, aber sehr bestimmt aufgetreten, auch sein Komplize habe keinen Zweifel an er Ernsthaftigkeit der Drohung gelassen, so die Polizei.

Der dritte Täter stand an einer Zufahrtsstraße, sollte die anderen vor der Polizei warnen. Nach der Festnahme war er per Taxi nach Dortmund gefahren, hatte bar bezahlt und war mit der Bahn weiter nach Lüdenscheid gereist. Dort hatte sich das Trio — nicht zum ersten Mal — ein Hotelzimmer gemietet, das als Operationsbasis gedient hatte. Dort wurde der 19-Jährige festgenommen.

(RP)
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