Serie Düsseldorf Und China Ehren-Professur für Uni-Forscher

Düsseldorf · Er glaubt an die Heilkraft der Natur, und deshalb ist China für Peter Proksch, Professor für Pharmazeutische Biologie an der Uni, ein Muss. Vier bis fünf Mal im Jahr reist er nach Peking, aber auch in andere Regionen des Riesenreiches, um mit seinen chinesischen Kollegen zu forschen.

 Uni-Forscher Peter Proksch arbeitet daran, aus Meeressubstanzen neue Medikamente zu entwickeln

Uni-Forscher Peter Proksch arbeitet daran, aus Meeressubstanzen neue Medikamente zu entwickeln

Foto: Hans-Juergen Bauer

Ihr gemeinsames Ziel: Aus Pflanzen und Meeressubstanzen neue Wirkstoffe für Medikamente der Zukunft zu entwickeln. China bietet dem Wissenschaftler aus Düsseldorf viele Anreize: "Es gibt dort mehrere Klimazonen und einen ungeheuren Reichtum an Organismen an Land und aus dem Meer", so Proksch. Zudem sei das Ausbildungs-Niveau hoch, Labore und Institute manchmal besser ausgestattet als hierzulande und die Studenten extrem motiviert. So hat sich in den letzten 15 Jahren ein intensiver Austausch entwickelt, deutsche Nachwuchs-Wissenschaftler arbeiten in den Instituten der Volksrepublik, chinesische Masterstudenten promovieren in Düsseldorf. Und Peter Proksch wurde soeben zum zweiten Mal die Ehren-Professur der Universität Haikou verliehen.

"Das Meer ist eine Apotheke", davon ist Peter Proksch überzeugt. So hätten die Wissenschaftler herausgefunden, dass in Schwämmen Substanzen stecken, die das Wachstum von Krebszellen hemmen. Auf der Basis von Mikroorganismen könnten neuartige Antibiotika, aus Pilzen Wirkstoffe gegen Tuberkulose gewonnen werden. Nur: Die Forscher können dafür nur die Grundlagen liefern, für die langjährige Entwicklung von Medikamenten, brauchen sie die Kooperation mit der Pharma-Industrie - "und da ist das Interesse leider gering." Der Wissenschaftsstandort Deutschland habe in China einen hervorragenden Ruf, die Projekte würden von der Regierung begrüßt und unterstützt. Mit seinen Kollegen sei die Zusammenarbeit unkompliziert, so Proksch: "Wir haben eine ähnliche Mentalität, sind gleichermaßen pragmatisch und zielorientiert. Und was man sagt, gilt." Zudem habe sich über die Jahre mit vielen eine tiefe persönliche Freundschaft entwickelt, "und das vereinfacht immer die Zusammenarbeit".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort