Düsseldorf Ehrenamtliche Retter bereiten sich das ganze Jahr auf Karneval vor

Düsseldorf · Für die Jecken startet heute an Altweiber die heiße Phase der Karnevalszeit. Für Bodo Schadrack und sein Team der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) beginnen damit stressige und ereignisreiche Tage.

 Michael Spieler, Simon Janßen und Bodo Schadrack (v. l.) üben mit Norman Hofmann als Patient.

Michael Spieler, Simon Janßen und Bodo Schadrack (v. l.) üben mit Norman Hofmann als Patient.

Foto: Anne Orthen

Neben dem Deutschen Roten Kreuz, dem Malteser Hilfsdienst und dem Arbeiter-Samariter-Bund ist die JUH der vierte Rettungsdienst, der die Versorgung und Betreuung von Notfällen rund um den Karneval übernimmt. Nach Angaben der leitenden Feuerwehrstelle werden bis zu 200 Kräfte im Einsatz sein, alleine 90 Sanitäter und Helfer der Johanniter. "Das ist mit Abstand unser größter Einsatz des Jahres", sagt Pressesprecher Norman Hofmann. "Und so etwas müssen wir ausgiebig planen."

Die Vorbereitungszeit auf diese Tage im Karneval beläuft sich bei den ehrenamtlichen Helfern der Johanniter-Unfall-Hilfe auf über 1000 Stunden: "Im Prinzip fängt das immer gleich am ersten Tag nach Karneval wieder an. Wir arbeiten an der kontinuierlichen Ausbildung unserer Helfer, die in den Wochen vor Karneval dann noch einmal konkret in die Materie eingewiesen werden", sagt Bodo Schadrack, Stabsleiter im Bereich "Karneval".

Die Schulung für die freiwilligen Helfer beinhaltet unter anderem ein Sanitäter-Training, bei dem der korrekte Umgang mit der Klapptrage einstudiert wird, eine Einführung in das taktische Vorgehen, um die Erstversorgung in unübersichtlichen Situationen gewährleisten zu können und Deeskalationsübungen, die bei aggressiven und gewaltbereiten Patienten helfen sollen.

Die JUH selbst schickt ihre engagierten Retter in 5er-Teams, sogenannten "Erstversorgungstrupps", in den Außeneinsatz. Dabei gibt es einen Kommandogeber, eine ausgebildete medizinische Person und drei weitere Kräfte zur Unterstützung. "So hat jeder seine Aufgabe und wir arbeiten am effektivsten", meint Bodo Schadrack, der selbst die Leitung in der Hauptzentrale leiten wird.

Die Vorstellung, dass bei den Johannitern der Spaß an diesem Wochenende zu kurz kommt, soll nach Ansicht von Schadrack allerdings nicht aufkommen: "Wir kombinieren das Nützliche mit dem Schönen. Natürlich werden das stressige Tage, aber wir leben hier eine tolle Gemeinschaft, in der es Spaß macht, Menschen zu helfen. Ich bin selbst seit vielen Jahren Karnevalist bei Ratingen Rot-Weiß, stand aber noch nie selber auf unserem Wagen. Ich steuere meinen Teil an Karneval durch meine Arbeit bei den Johannitern bei. Es ist für viele von uns der Höhepunkt des Jahres."

Dass die Johanniter nicht nur helfen, sondern auch selber feiern können, wird sich Rosenmontag nach absolvierter Arbeit zeigen. "Wir veranstalten dann für alle fleißigen Helfer als Dankeschön eine eigene Karnevalsfeier in der Zentrale."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort