Düsseldorf Ehrenbürger spendet 100.000 Euro für Bäume

Düsseldorf · Es wurde informiert, gelacht und viel geklatscht: Der Runde Tisch für mehr Baumspenden war ein tolles Beispiel für Bürgersinn.

 Düsseldorfs Ehrenbürger Udo van Meeteren spendet 100 000 Euro für "Neue Bäume für Düsseldorf". Oberbürgermeister Thomas Geisel bedankte sich.

Düsseldorfs Ehrenbürger Udo van Meeteren spendet 100 000 Euro für "Neue Bäume für Düsseldorf". Oberbürgermeister Thomas Geisel bedankte sich.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Udo van Meeteren ist 88 Jahre alt und ein Grandseigneur mit großem Herz für seine Heimatstadt. Der Ehrenbürger der Stadt, der zuletzt das Haus der Universität am Schadowplatz ermöglichte, hat viel erlebt, aber auch er zeigt sich gestern im Plenarsaal des Rathauses beeindruckt. Er lobt die vielen Ideen, mit denen Düsseldorfer Spenden sammeln, die die Folgen des Pfingststurms "Ela" abmildern und zu neuem Grün in den Parks, Grünanlagen und an den Straßen beitragen sollen. Tatsächlich ist der Nachmittag ein gutes Beispiel dafür, wie die Bürger zusammenstehen, wenn es darauf ankommt.

 Holger Stoldt verkauft 750 Weyhe-Bilder für den guten Zweck.

Holger Stoldt verkauft 750 Weyhe-Bilder für den guten Zweck.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Van Meeteren kündigt nicht nur an, 100 000 Euro zu spenden, er hat auch selbst einen Vorschlag mitgebracht. Er bittet Oberbürgermeister Thomas Geisel, Düsseldorfer Unternehmen anzuschreiben, auf dass diese auf Weihnachtskarten und Werbegeschenke verzichten und das Geld für Aufforstungs- und Pflanzaktionen zur Verfügung stellen. Geisel will das tun, genauso sagt er bei der Fragerunde der Sportökonomin Birgit Stenger zu, am 10. Januar beim "Scheißwetterlauf" mitzumachen. "Wenn ich da einen Slot frei habe", sagt der OB und meint damit ein Zeitfenster in seinem Terminplan.

 Jenny Schmidtmann hat Postkarten für die Spendenaktion entworfen.

Jenny Schmidtmann hat Postkarten für die Spendenaktion entworfen.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Der Dialog ist sachorientiert bei diesem Runden Tisch, es gibt viele Informationen, Mitarbeiter des Gartenamtes berichten in Fachvorträgen, die Initiativen stellen sich beim Markt der Möglichkeiten vor. Aber es wird auch gelacht. Sehr herzlich beispielsweise, als Geisel eine neue Plakatkampagne vorstellt, mit dem in Kürze bekannte Düsseldorfer Persönlichkeiten wie Bäcker Josef Hinkel oder Uerige-Köbes Uwe zu Spenden aufrufen. Auf einem Plakat ist einer der Halsbandsittiche zu sehen, die auf der Kö Rabatz machen. Der Vogel bekennt: "Ich spende, weil ich Pfingsten zwangsgeräumt wurde."

Natürlich spielt das Geld fürs Grün die Hauptrolle. Immerhin sind bis zu 80 Millionen Euro aufzubringen. Gartenamtsleiterin Doris Törkel spricht von 30 000 Bäumen, die komplett verlorengegangen sind. Weitere 10 000 müssen aufwendig gepflegt werden. 15 Millionen hat der Stadtrat unmittelbar nach dem Sturm bereitgestellt, um die Schäden zu beseitigen. Aktuell sind 350 Mitarbeiter des Gartenamts und 40 externe Firmen mit Aufräumarbeiten beschäftigt.

Erfreulich ist die Entwicklung auf dem städtischen Spendenkonto. Dort sind mittlerweile 346 000 Euro eingegangen, mehrere zehntausend Euro haben die RP-Leser beigesteuert. Mit dem Geld van Meeterens und einer weiteren Spende, diesmal von der japanischen Gemeinde, wird die halbe Million wohl heute geknackt. "Und es haben sich weitere Spender angekündigt", sagt Geisel. Den Bürgersinn kommentiert er so: "Nichts ist so schlecht, dass es nicht auch etwas Gutes hat."

Was Gutes werden auch die ersten Pflanzaktionen. Das Gartenamt will in der bald beginnenden Pflanzperiode, die bis März/April 2015 andauert, 860 Bäume pflanzen. Beispiele: Linden sind es an der Maximilian-Weyhe- (21) und an der Grafenberger Allee (25) sowie an der Hans-Sachs-Straße (20), weitere Pflanzungen gibt es am Schillerplatz (10), im Wildpark (10), auf dem Nordfriedhof (20) - und der Rheinpark erhält fünf XXL-Bäume.

(RP)
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