Fotos Eichmann-Ausstellung im Oberlandesgericht
Zum 50. Jahrestag des Adolf-Eichmann-Prozesses stellt das Düsseldorfer Oberlandesgericht Fotos und Dokumente rund um seine Verurteilung und den Prozess aus.
Eichmann gilt bis heute als einer der schwersten Verbrecher des Nazi-Regimes. Während seiner Dienstzeit im Judenreferat des Reichssicherheitsamtes war er als Organisator von Vertreibung und Deportation von Juden maßgeblich an der Ermordung von sechs Millionen Menschen beteiligt. 1961 wurde Eichmann in Israel vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt. Die Todesstrafe wurde am 31. Mai 1962 vollstreckt.
Die Ausstellung zeigt historische Bilder, anhand derer sich die Verbrechen von Adolf Eichmann, seine Entführung und der Prozess nachvollziehen lassen.
Eichmanns Büro ordnete sämtlich Deportationen an. Seine Einheit wie viele Juden in die polnischen Konzentrationslager deportiert werden sollten und wann die Transporte stattfanden. Um seiner Aufgabe als „Spediteur der Endlösung der Judenfrage“ gerecht zu werden, besuchte Eichmann die Konzentrationslager mehrfach und war über die Vorgänge dort genau informiert.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges tauchte Eichmann unter. 1950 floh er unter dem Decknamen Riccardo Klement nach Argentinien. 10 Jahre später, am 11. Mai 1960 wurde er in Buenos Aires von einer Einheit des israleischen Geheimdienstes gefasst, und nach Jerusalem gebracht.
Der Eichmann-Prozess wurde vor dem Jerusalemer Bezirksgericht geführt. Der Strafprozess dauerte vom 11. April bis 15. Dezember 1961 und endete mit dem Schuldspruch in fast allen 15 Anklagepunkten. Dazu gehörten Verbrechen
gegen das jüdische Volk, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Mitgliedschaft in einer verbrecherischen Organisation.
Kurz nach der Ankunft Eichmanns in Israel richtete die israelische Polizei die Spezialeinheit „Polizei-Büro 06“ ein. Die fast 40 Polizeibeamte hatten die Aufgabe, den Prozess gegen Eichmann vorzubereiten.
Das Gericht betsand aus den drei Berufsrichtern Moshe Landau (Vorsitzender), Benjamin Halevi und Yitzak Raveh. Zu den Vertretern der Staatsanwaltschaft
gehörten Gideon Hausner und Gabriel Bach. Als Strafverteidiger wählte Eichmann den deutschen Rechtsanwalt Dr. Robert Servatius, der bereits in den Nürnberger Prozessen als Verteidiger aufgetreten war.
Die Spezialeinheit "Polizei-Büro06" sammelte über Monate hinweg rund 1600 Dokumente, die Eichmanns Rolle im zweiten Weltkrieg belegen.
Diese Original-Zeitungen aus den 60er Jahren zeigen, wie die israelische Presse den Eichmann-Prozess begleitete.
Das "Zeugen-Portfolio" zeigt verstorbene Juden, als leise Ankläger von Adolf Eichmann.
Er selbst war sich seinen Aussagen zufolge bis zuletzt keiner Schuld bewusst. Vielmehr betrachtete er sich als „Opfer“ der politischen Verhältnisse im NS-Staat, und behauptete, "nur" den Befehlen "von oben" gefolgt zu sein.