Fotos Ein Besuch in der letzten Künstler-Kommune Düsseldorfs
Im Mühlenbroich in Düsseldorf-Rath wohnen neun Künstler zusammen in Wohnwagen in der Natur. Lücke, der eigentlich Friedhelm heißt (li.), und Rudi leben hier gemeinsam mit sieben anderen und zwei Hunden. Lücke hat die Kommune vor über 25 Jahren, Anfang der 90er Jahre gegründet. Damals war auf dem Gelände eine Müllhalde mit jeder Menge Elektroschrott, erzählt er.
Fern des städtischen Trubels haben sie sich einen Rückzugsort geschaffen, den kaum jemand kennt. Selbst die Stadt, der das Grundstück gehört, hat 20 Jahre lang übersehen, dass es sie gibt. Aufgefallen ist das nun nur, wegen eines Streits um eine illegale Halle auf dem Schaustellergelände direkt nebenan.
Inmitten der alten Bauwagen gab es einmal einen Teich mit Kois. Doch die sind in einem kalten Winter erfroren. Jetzt wuchern Brennnesseln und Brombeersträucher aus den Ritzen der schwarzen Teichplane.
An einem Baum lehnt dieses Schild. Hunde gehören zum Leben in der Kommune dazu.
Das ist Leo, Rudis Hund. Der kleine Terrier ist gerade zwei Jahre alt und wurde von Rudi mit der Flasche aufgezogen.
In dem alten Bauhäuschen versteckt sich eine Toilette und auch eine Dusche. Nebenan züchten die Bewohner Tomaten.
Das ist Rudis Wohnwagen.
Im Herzen des Grundstücks gibt es ein Tonstudio und eine Lounge. Am großen Tisch wird oft gemeinsam gegessen. Durch die Tür geht es ins Studio.
Innen gibt es eine Bar, in den Regalen stehen angestaubte Weingläser und Spirituosen.
Das ist Lückes Tonstudio. Mittlerweile auch mit neuestem Equipment.
Lücke gibt sich viel Mühe bei der Innenausstattung. An der Wand hängen Holzmasken, die er von seinen Reisen nach Asien und Lateinamerika mitgebracht hat.
Seit 45 Jahren lebt Lücke im Bus, für ihn gibt es keine andere Art zu leben. Denn in einem Haus könnte er nicht das machen, wozu er Lust hat, sagt er. Wie zum Beispiel mitten in der Nacht an einem neuen Stück arbeiten.
Auf der Freiluft-Bühne auf der Wiese im hinteren Teil des Grundstücks treten unterschiedliche Künstler auf. Im Augenblick wird die Bühne nicht benutzt. Das soll sich aber bald ändern, erzählt Rudi. Leute können sich hier ausprobieren, sagt er, jenseits von Profit und Kommerz.
Der rosa Roller funktioniert noch und wird manchmal von den Kindern auch benutzt. Lückes Tochter lebt mit ihren Kindern auf dem Grundstück.